Die Sonne zeigt was sie kann…
Um 9:00 Uhr habe ich einen Termin in der Werkstatt. Zwei Stunden soll die Inspektion dauern. Was mache ich in der Zeit? Kamera einpacken und einen kleinen Rundgang an den Ufern der Moraca. Der grösste der sechs Flüsse der Stadt. Neben der Strasse Reste von alten verlassenen Bauwerken. Die Natur erobert sich diese Plätze langsam zurück.
(zum vergössern einfach ein Foto anklicken)
Hier wurden früher einmal Kraftfahrzeuge repariert.
Relikte von Strassen von irgendwo nach nirgendwo. Die Unmengen von Papiertüchern und vulkanisierten Gummiwaren geben Auskunft über den heutigen Zweck dieses lauschigen Platzes.
Die Milleneumbrücke ist ein modernes Wahrzeichen der Stadt. Die alte Brücke an dieser Stelle wurde von den braunen Horden auf ihrem Rückzug gesprengt. Dabei wurde die Stadt zu 70% zerstört.
Ob jemand sein Kochbuch vermisst? Gedruckt 1965 in Sarajevo.
Auf der Rückwand eines verlassenen Pavillons hat jemand sein ganz persönliches Glaubensbekenntnis hinterlassen.
Mittlerweile sind es 35° im Schatten. Die Moraca wird immer mehr zu einem Rinnsal. Sie hat gut die Hälfte ihrer normalen Breite verloren. Kleinere Flüsse sind bereits ganz ausgetrocknet. An den wenigen schattigen Stellen sitzen Menschen auf den Steinen des Flussbettes.
Schmetterlinge gehen ihren Geschäften nach.
Die sonst brausend reissenden Stromschnellen haben ihre Energien verloren. Dunstig heiss wabert die glasige Luft über dem Fluss. Es ist an der Zeit, die Buggelwutz abzuholen.
Die Abläufe sind gut organisiert. Neben der Werkstatt ist ein TÜV. Und vor der Werkstatt ein Café. Dort kann man ich mir die paar Minuten Wartezeit, bis die Rechnung geschrieben ist, mit einem Milchcafé verkürzen. Wasser tut Not bei diesen Temperaturen. Man kann natürlich auch engagiert über Fussball oder den TÜV diskutieren und dabei ein, zwei Bierchen schlabbern. Jeder wie ihm beliebt.
Jetzt aber nix wie ab in die Dunkelkammer und unter die kalte Dusche.
Lost Places zu knips0rn juckt mich auch ständig in den Fingern. Da ist grad im SPON nen netter Artikel:
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/24972/geisterstadt_im_brandenburger_wald.html
Muss mir Deine Bilder gleich nochma aufm anständigen Monitor angucken; hier aufm Balkonschlepper rockt das grad nicht, ausserdem muss ich die Tastatur raten im Dunkeln. 😉
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<-- bekennender Warmduscher, btw ! ;-p
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sogenannte „lost places“ haben eine grosse Fangemeinschaft. Teilweise allerdings nicht ohne, wie es scheint
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Warmduscher? bei diesen Temperaturen? Du musst ein Geniesser sein 😉
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Zumindest bin ich kein Masochist. ;p
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oh oh! Mir ist es hier schon zu warm!
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oooch, da kann ich gut mit leben – ich bewege mich entsprechend langsamer/weniger 😉
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Ich hab mal wie verrückt nach „Lost Places“ gesucht, als ein Fotowettbewerb mit diesem Thema lief. Ich hätte einfach die Damen vom Straßenstrich fragen sollen *g*
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Bei den Temperaturen die jetzt vermutlich bei Euch herrschen bewege ich mich entsprechend weniger/nicht 🙂
Und kalt duschen im Sommer ist unverzichtbar, auch wenn man eigentlich das Gegenteil machen sollte.
Als dusseliger Nordeuropäer bevorzuge ich bei 40° im Schatten auch immer noch Gin Tonic statt heißen Tee.
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Wieso dusselig? Was gibts denn besseres als Gin Tonic – egal bei welchen Temperaturen. Könnte allerdings sein, dass Äppler noch idealer ist ;-))
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Verlassene Orte, die sich die Natur zurückholt, spannende Orte. Oft ruderale Industrie- oder Bahnbrachen, von Botanikpelz überzogen. Refugien seltener Pflanzen, Tiere und manchmal auch Menschen.
Dein Schmetterling im Foto ist ein Kohlweißling – er sitzt auf der Blüte eines interessanten Strauchs, den wir Mönchspfeffer oder Keuschstrauch nennen. Die Namen sagen es. Der Strauch fand wohl in Klöstern regelmäßig Anwendung, weil ein Inhaltsstoff für eine entsprechende Wirkung sorgte. Wie der Stoff heißt, könnte ich nachschlagen. Wie er in einschlägigen Kreisen auch schon mal genannt wird: naja, Schlappolin.
Gruß nach Lummerland
Willi
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Klasse Hinweise, lieber Willi – vielen Dank dafür.
Schöne Grüsse vom Schwarzen Berg ins Flachland: Herr Ärmel
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