Sommerliche Temperaturen

Bei Nachmittagstemperaturen stabil über dreissig Grad passt diese Musik hervorragend. Und die kritischen Texte halten die Gedanken wach: Orishas – Cosita buena (2009)…

Das Olivenöl ist alle. Ich will früh am Morgen frisches holen solange die Hitze noch erträglich ist. Ein Telefonat nach anderen kommt dazwischen. Dann bringt der Tischler die altersbedingt ramponierten Balkonmöbel. Viele Worte, die ich nicht verstehe. Aber das handwerkliche Geschick, mit dem Tisch und Stühle aufgearbeitet sind, vertreibt jegliche Ungeduld. Es wird später und heisser. Noch ein Anruf und dann endlich nehme ich die Kamera. Es klingelt erneut an der Tür. Ein fliegender Kurier bringt liebe Post und alle Verzögerungen verweben sich ins Sinngeflecht. Für den Brief will ich Zeit und Ruhe. Also feinfreudig zur Seite legen.

Die Hitze mindert zwar die Lust auf den Markt, aber es trifft sich, da ich in der Nähe sowieso den vollendeten Blumenstrauss eines unlängst aufgenommenen Graffitis fotografieren möchte. Es ist noch nicht vollendet. Männer sitzen in Strassencafés. Kinder lärmen ferienfreudig. Auf dem Markt probiere ich an verschiedenen Ständen das Olivenöl. Die einzige Marktfrau, die Kräuter verkauft ist wieder an ihrem Stand. In schwarz. Schnittlauch ist eine Seltenheit. Der Kaffeebursche geht durch die Reihen. Die uralte Nussverkäuferin raucht eine dicke Selbstgedrehte. Die Erdbeerzeit scheint vorbei, dafür sind die verlockendsten Kirschen im Angebot. Und die ersten Pflaumen werden auch bereits angeboten. Der Sommer ist angekommen.

34 Gedanken zu „Sommerliche Temperaturen

  1. In der Markthalle scheint man es trotz sommerlicher Temperaturen aushalten zu können, wenn ich die dicken Jacken dort sehe ist das im Sommer der ideale Ort für Nichtklimaanlagenbesitzer *g*.

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  2. Gedränge und Gequirle, Vorfreude auf gutes Selbstgekochtes,Farben,Düfte und geschäftige Menschen.Stimmengewirr und turbulentes Treiben.Ein herrliches Sammelsurium an Eindrücken vermitteln Sie hier.

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  3. Oh lieber Herr Ärmel… just in diesem Moment, das Lesen deines Textes, dazu eine meiner absoluten Lieblinge. Hach, der musikalische Untermalung passt so wunderbar. Ich frage mich, was hält mich grad am Kofferpacken. Mal wieder ahnungslos…
    Herzliche Grüße vom lauen abendlichem Norden in Kerzenschein 🙂

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    • Liebe Frau Ahnungslos – was hält Sie vom Kofferpacken ab? Es muss ja nicht gleich Kuba sein. Aber das Wochenende steht allenthalben vor der Tür… Und eine laue Nacht an der Ostsee ist doch auch nicht zu verachten.
      Spätabendliche Grüsse vom Schwarzen Berg

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      • Die lauen Abende an der Ost und Nordsee sind wirklich schön, und vor ein paar Wochen tat ich genau das. Aber Kuba, tanzen, Coctails, nochmal tanzen.. hach, ja, das wäre jetzt was. Zumal immer noch im Hintergrund so einladende Musik dazu spielt 🙂
        Noch spätabendlichere und wippende Grüße zurück. Jetzt noch mit Wein dazu 😀

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  4. Interessant. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, einer Markthalle die Farben zu rauben. Farben sind doch die Essenz der Markthallen. 😉 Ich muss allerdings jetzt zugeben, dass mir das Bild ohne Farben gut gefällt. Hmmm. Vielleicht reicht ja die Phantasie. Und das Leben lebt noch nicht in dieser Halle.

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  5. Mein liebster Herr Ärmel, heute aus Zeitmangel von mir nur drei Wortwangenküsse:
    Tierpflanzesteinkuß.
    Funchalmarkthallenkuß.
    Einfachsowegenallemundüberhauptkuß.
    Mit den herzlichsten Grüßen hin zum Schwarzen Berge, immer die Ihre, Frau Knobloch.

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  6. Pingback: nur nicht aus dem Rahmen fallen | Herr Ärmel: Fotografie und Text

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