April verlängert bis Juni

In schlaflosen Nächten lasse ich mir gerne von Johanna Wokalek vorlesen: Brigitte Reimann – Franziska Linkerhand (2006)…

Früh am Morgen schiebt die Sonne schmale Goldstäbchen durch die Perforation des Rolladens. Ein Blick ins Blau. Die blaue Farbe, das ist bekannt, zieht den Schmerz aus Körper und Seele. Den Blick ins Blau intensiv geniessen, denn schon düstert sich der Himmel auf Neue. Der April will in diesem Jahr auch im Juni noch nicht weichen. Glücklicherweise sind die Temperaturen inzwischen erträglicher und machen die Heizung überflüssig.
Juni warm und nass, füllt dem Bauern Scheun´ und Fass. So will es die Bauernregel.

Trotz der auch in unseren Breiten immer deutlicher spürbar werdenden Auswirkungen des Klimawandels scheinen manche Rhythmen verlässlich stabil zu bleiben. So zum Beispiel die Wiederholung gleicher Vorkommnisse im Lebenslauf der Menschen. Die positiven Ereignisse, die auf unsere Lebenswege einwirken, werden gerne achtlos nebenbei mitgenommen. Den Negativen begegnen wir in schöner Regelmässigkeit mit der Frage, warum das ausgerechnet immer uns wieder passiert. Die Worte ausgerechnet und wieder können dabei zu Schlüsseln für konstruktive Antworten werden. Bei sich selbst genau hinschauen ist die Voraussetzung dafür. Stattdessen wird der Blick nach aussen gerichtet. Immer auf der Suche nach dem Schuldigen. Bis zur nächsten Wiederholung. Hamsterräder kommen vielgestaltig daher auf den individuellen Lebenswegen.

Unter Verlegern kursiert hinsichtlich von literarischen Vorlieben der Satz, dass Frauen Tagebücher, Männer hingegen die Briefwechsel eines Autors bevorzugen würden. Dem kann ich so pauschal nicht zustimmen. Für mich hängt die Vorliebe vom jeweiligen Autor ab. Ich lese derzeit sowohl in den Tagebüchern als auch in den Briefwechseln von Brigitte Reimann. Häppchenweise, denn das ist Literatur aus dem starken Stoff des Lebens.
Zur Erholung greife ich zu einem der Jahresbände von Das deutsche Lichtbild. Darin wurden zwischen 1927 und 1938 und später von 1955 bis 1979 jedes Jahr von einer Jury eine Auswahl der besten Fotografien deutscher Fotografen präsentiert. Die heute als Klassiker anerkannten Lichtbildner sind fast alle vertreten. Die jeweiligen Vorworte sind kenntnisreich von Fachleuten geschrieben worden.
Was mag sich Alfred Eisenstaedt gedacht haben, nachdem er das Vorwort des Bandes von 1934 gelesen hatte. Dort hat es ein aus Braunau am Inn stammender selbsternannter Führer fertiggebracht, auf zehn Seiten und 4515 Worten nicht ein einiges Mal das Wort Photographie zu schreiben. Die im Vorwort auffällige Häufigkeit des Nomens Rasse dagegen habe ich nicht gezählt. Alfred Eisenstaedt ist in den folgenden Bänden mit keiner weiteren Fotografie vertreten. Er musste 1935 aus Deutschland emigrieren.

Zugegeben, das Wetter entspricht nicht meinen Erwartungen. Ein Trost sind die üppig austreibenden Rosen im Garten. Die Blüten leiden bedauerlicherweise unter dem teilweise starken Regen. Immerhin lässt sich aber das eine oder andere Stllleben gestalten.

Ich wünsche allen Besuchern, Lesern und Guggern sonnige Tage.

                                                                       (Foto anklicken vergrössert die Ansicht)

 

57 Gedanken zu „April verlängert bis Juni

  1. Hier jagt eine himmlische Sturmflut die andere, die Keller laufen voll und es ist keine Besserung in Sicht. Auch ich habe eben Rosen nach drinnen gerettet, die üppige Pracht draußen lässt die Köpfe hängen und sieht jämmerlich zerzaust aus. Den Kopf in die Bücher zu stecken hilft zwar, aber die Melancholie greift um sich. Mein fütterndes Kohlmeisenpärchen sucht auf der Terrasse und scheint viel zu finden, fressen die Jungen auch Asseln? Denn davon wimmelt es.
    Nix mit blau, allenfalls den Blues im Blut, grüsse ich regengefrustet an die Mainspitze 😕😔Karin

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    • Sturmfluten kommen hier keine runter – bis jetzt jedenfalls – aber Güsse setzt es zweistündlich einen.
      Was die Ernährungsgewohnheiten von Kohlmeisen betrifft, da bin ich überfragt, da ich kein Fachmann bin auf diesem Gebiet. 😉
      Abendgrüsse,
      Herr Ärmel

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  2. Rund der ganze Beitrag. Stimme uneingeschränkt zu. Ergänze noch, dass es nicht hilft immer „alle“ und „keiner “ zu jammern. Schön bei sich selbst im Kleinen räumen. Was übrigens bei diesem Wetter hervorragend vorangeht. Geschenkte Innenraumzeit. Ich mag aber auch draußen sein im Wechselwetter wenn es so warm ist. Der Himmel ist am Abend immer so schön unaufgeräumt hat auch was von Sixtinischer. Danke mal wieder, lieber Herr Ärmel. Und ein Grüßchen.

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  3. wir müssen wieder heizen … ach, lieber Herr Ärmel, es wird schon, es ist noch immer geworden, irgendwie …
    irgendwie regenschwere Grüsse vom grauen Nachtberg
    Ulli

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  4. Zum Thema, die Bauernweisheit des Tages:
    „Regnet’s im Mai, ist der April vorbei.“

    Reimt sich und stimmt zu 100% ! 😉
    Ok… wir haben Juni. Schon gut… jaja.

    Gruß aus dem starkverregneten (aber nicht überschwemmten) südwestfälischen Regenwald !

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  5. Man könnte sich auf 3 Monate im Jahr einigen, die kommen und gehen wie es gefällt, manchmal auch nacheinander. Das derzeitige Wetter nervt übrigens nicht nur wegen seines steten Unwesens – sozusagen – sondern auch, weil der Blick auf das verdichtete Elektronikpaket mit Telefonfunktion keine Änderung für die nächsten 8 Tage zeigt. Warum ist das Mobiltelefon eigentlich nicht rund wie eine Kristallkugel?
    Ich konnte dem heutigen Wetter aber eine schöne Beobachtung abgewinnen, wenn auch nicht neu. Auf der Heimfahrt mit dem Auto fuhr ich in ein Regengebiet, die Wolken kamen immer tiefer, bei der Fahrt über eine Brücke dann der Blick zur Seite auf übereinander geschichtete Wolkenschichten, die sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegten und somit ein gegenseitiges Vorbeiziehspiel absolvierten. Das hatte was extrem dynamisches mit Tiefenwirkung. Dank des Autodachs bin ich Sekunden später nicht nass geworden.
    Andererseits, der blaue Himmel hat was, erinnert mich gerade an andalusische Nonnen vor blauem Himmel in einem Bergdorf mit weißen Häusern. Aber das ist eine andere Geschichte.
    Ich habe mal als alter Minolta-Knipser den ‚Minolta Mirror‘ gesammelt, (was mir heute wieder so einfällt, tststs…), der Anspruch wohl etwas niedriger, aber was solls, als alter Germane (Jäger und Sammler) fühlte ich mich gut dabei. Das Magazin (1 mal im Jahr) wurde dann eingestellt, der Aufwand war wohl zu groß. Kurz darauf war auch Minolta weg. Meine X-700 durfte ich aber glücklicherweise behalten. Die Linsen auch.
    Mit den Bauernregeln halt ichs wie mit dem Fußball: Nach der Bauernregel ist vor der Bauernregel.
    (The Stone Roses / Beautiful Thing)

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    • Hier steht noch eine Minolta XD7 in der Vitrine mit einem bescheidenen Linsengericht aus den alten Zeiten. Das ist jedoch ein Erbstück meines Erzeugers.
      Ich selbst war mit einer Mamiya NC1000S unterwegs. Die Linsen.sind irgendwie abhanden gekommen in den Jahren.
      Und neben meinen alten Olympussen OM-1 und OM-2 habe ich noch die alten Ausgaben der Olympus Visionage.
      Die Hersteller hatten seinerzeit alle ihre Magazine für die Fans ihrer Produkte. In den 1990er Jahren, im Wechsel zu neuen Zeiten und Techniken, sind alle – wie Sie meines Erachtens richtig erwähnten – aus Kostengründen eingestellt worden.
      Ich hoffe, Sie hatten heute eine Kamera zur Hand für feine Wolkenaufnahmen.
      Jetzt machen Sie doch bitte hin und präsentieren Sie wieder Ihre feinen Aufnahmen.

      (Roxy Music – Flesh and Blood)

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  6. Üppige austreibende Rosen, davon hat Brigitte Reimann eher nicht geschrieben, vielleicht vom elenden Matsch in trostlosen Kombinaten. Wie kamen Sie überhaupt auf diese Autorin?
    Das Amselschädelchen mit Blumenbett, beinahe DADA, auf jeden Fall recht blumig morbid und somit attraktiv!
    Die Nachtamsel grüßt und hüpft blind von Stein zu Stein

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    • Eine gute Frage, ich bin ihr über Umwege durch Uwe Johnson begegnet. Und das obwohl mir eine Verbindung der beiden bisher unendeckt blieb. Aber noch sind nicht alle Möglichkeiten ausgelotet.
      Der Vogelschädel macht Anstalten, westwärts verreisen zu wollen. Wie das zugehn soll….
      Ich grüsse die Nachtamsel von der stillen Fähre

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  7. Ihre Strategien, dem launischen Juniwetter eine starke Opposition entgegenzustellen, gefällt mir sehr.
    Lichtbilder sind in diesen eher trüben Tagen ein willkommener Aufheller und auch die passende Lektüre oder ein Gang durch den Rosengarten können die Stimmung entscheidend heben…
    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heitere Junitage.
    Mit lieben Grüssen
    Brigitte von Quersatzein

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    • Herzlich willkommen und vielen Dank für Ihren bestätigenden Kommentar.
      Nicht zu vergessen Ihre Gutwünsche, die ich an dieser Stelle gerne retourniere.
      Schöne Grüsse aus dem Bembelland,
      Herr Ärmel

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  8. Brigitte Reimann – es gibt eine Stufe der Frustschilderung, die sogar meinen Toleranzbereich übersteigt – nä, die Dame geht gar nicht. Wobei ich die Lesbarkeit meine. Inhaltlich hatte sie schon was zu sagen und eine sehr schmerzliche Laufbahn hinter sich gebracht, ihr Leben wurde im letzten oder vorletzten Jahr gleich doppelt und beide Male sehr gut verfilmt, aber – nee; die Linkerhandverfilmung dagegen – nee…

    Da isser wieder unser großer Unterschied: Du liest/hörst die Reimann und hälts Wim Wenders Filme durch. Du bist für mich ein großes hessisches Mysterium!

    Da war doch noch was: Männer lesen Briefwechsel? Aus welchem Jahrhundert ist das denn?

    Mittlerweile denke ich mir, dass 90% der Belletristik aller Jahrhunderte eigentlich für Frauen gedacht war und heutige hiesige Buchläden sich durch ein Unmaß aus Trivialschund und Betroffenheitsschwurbelei zusammensetzen, die Kochbuchwand nicht zu vergessen:

    Für den Herrn: ?????

    Autoratgeber, Fußballermemoiren, die Panzerwaffe im II.Weltkrieg… und „der neue Fitzek“.

    Als männliche Leseratte ist man echt der letzte Dino, der kein Futter mehr findet.

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    • Von was redest Du eigentlich? Was genau muß denn in einem Buch drinstehen, damit es ein für Männer geschriebenes Buch ist, fern aller Fußball- und Autoromanzen…ich weiß überhaupt nicht, was Dich so wütend macht? Ich les grad „Owen Meany“ von John Irving, ist das also ein Frauenbuch?

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      • Oh, John Irving is natürlich so ein letztes Salatblatt für den pflanzenfressenden Dino. 🙂

        Wütend bin ich ja eigentlich nicht, nur dauerenttäuscht vom Buchangebot.

        egal was ich beim Stöbern in die Hand nehme – es kickt nicht mehr, oder eben verdammt selten.

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        • Also, soweit ich weiß, bin ich wohl in unserer Spezie das, was „Frau“ genannt wird und ich habe früher förmlich alles gefressen, wo Buchstaben drin waren bis hin zur Waschmittelreklame und es gab Verlage, deren Bücher ich einfach alle mochte…und heut ist es schon ein Jammertal und irrsinnig schwer, aus diesen hundertausenden Büchern, die jährlich erscheinen (wer liest die eigentlich?) sich die Perlen herauszusuchen, da geb ich Dir recht. Aber warum die meisten Bücher für Frauen geschrieben worden sind, diese Thematik erschließt sich mir nicht, wahrscheinlich deshalb, weil ich immer weniger weiß, wo denn die genauen intellektuellen Unterschiede zwischen den Geschlechtern verlaufen sollen.

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          • Männer bevorzugen …..

            Frauen bevorzugen …..

            http://www.google.de/search?q=was+lesen+m%C3%A4nner&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&ei=MJJhV_qAHaaF8QfznonABA

            die hiesigen Läden haben dem Rechnung getragen: Bücherwand: Frauen schreiben für Frauen,

            „Historische“ Romane alias „Päpstin“, „Wanderhure“, Florentina die Hexe/Albertina die Seherin/Josefina die Heilerin … ich schau schon nicht mehr hin.

            Koch- und Blumenbinder-Ratgeber en Gros, ….

            ….bis auf die kleine Ecke mit der Panzerwaffe, dem Hutgrößenverzeichnis führender Nazis, und den Bilderbüchern der letzten gefühlten hundert Jahre EM,WM, Kahn-Memoiren, Podolski-Buch, die Jogi-Bibel usw.

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            • Videospiele, viele sind „historisch“ oder „futuristisch“, werden angeblich von weit mehr Männern als Frauen gespielt.
              Als bekennende Alleinlebende stelle ich mir den Beziehungsabend so vor, dass „er“ vor dem PC sitzt und in seinem einhundertfünfunddreissigstem Leben gerade zum Kaiser gekürt wird, während „sie“ die 58 Folge der Wanderhure liest, lesen ist für „sie“ einfach praktischer, da kann sie zwischendurch mal eine sms verschicken, die Wäsche aus der Maschine nehmen und die Fußnägel lackieren.
              Das Niveau ist gleich und keine Frage von Geschlecht, sondern von Bildung. Und klar, dass der Buchhandel auf die kostbare Verkaufsfläche das stellt, was auch gelesen wird.

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                • Ein Spiel mit der Hoffnung, denn die Bude rennen die Kunden den Buchläden nun gerade nicht mehr ein. Die hangeln sich eher von Schulbuch- zu Schulbuchverkauf.

                  Hab ich den Buchläden irgendwo vorgeworfen, dass sie sich an die Marktsituation anpassen?
                  Die Entwicklung an sich ist das Problem. Der verdröppelnde Intellekt des Schwarms. Homo sapiens? Homo defizitensis!
                  Der freiwillig sich eindimensionierende Mensch…

                  Ich sollte endlich mal altersweise werden, die Umstände zynisch belächeln und die Fresse halten. Klappt nich. Mach watt.

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                  • Nein, Sie haben dem Buchhandel gar nichts vorgeworfen. Ich übrigens auch nicht. Aber Fakt ist, dass Sie beim Stöbern nichts Aufregendes finden können, wenn der Händler nichts ausgelegt hat.
                    Aber Ihr „Frauenregalethema“ wird sich ganz von selbst erledigen. Jede Frauengeneration wird IT-affiner und Games für Frauen sind ein Riesenmarkt an dem bereits intensiv gearbeitet wird.
                    Ich kenne einige zynisch lächelnde Fressehalter unserer Generation. Zynismus macht einsam. Retten wird uns nur die Liebe. Und zwar eine Liebe, die mit Romantik nicht viel zu tun hat.

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                    • Also, Sie trauen sich ja was, einfach so zu sagen: „Retten wird uns nur die Liebe!“
                      Ja, und Sie haben Recht! Ich glaub das auch, total und absolut und mit allen Konsequenzen: „Retten wird uns nur die Liebe!“
                      Ich grüße Sie herzlich, liebe Leserin.

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                    • Das ging mit den Hippies schon mal schief…. sometimes flowers aint enough (Ian Hunter)
                      Aaaaach, ich wollt ja schweigen…

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                    • Schön, dass Sie mir nur die Hippies präsentieren, Sie hätten auch den Simmel auspacken können…

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    • Also ich habe bei Brigitte Reimann bisher nicht bloss von Frust gelesen, sondern auch von sehr viel Lust.
      Die beiden Dokumentationen zu ihrem Leben interessieren mich. Wie waren denn die Titel?

      Was die neueren Erscheinungen auf dem Buchmarkt betrifft, halte ich Abstand. Nur ein Beispiel für die Themen:
      ich habe das Volksbuch von Tristan und Isalde [sic!], 1484 bei Anton Sorg in Augsburg (Hrsg: Benz, Richard, Diederichs, Jena 1912, 237 S.) gelesen. Darin sind bereits alle möglichen Verwicklungen zwischen Mann und Frau geschildert. In der Folge von Shakespeare oder Webster wurden im 18. und 19. Jahrhundert dann Teilaspekte der Beziehungen literarisch gestaltet. Madame Bovary ist durchaus lesenswert.
      Heute dagegen kippen uns die meisten Autoren ihren eigenen sauren Seeleninhalt vor die lesenden Augen. Sollte ich diesen Autoren das kostbarste schenken was ich habe, meine Lebenszeit? Nimmermehr.
      Das meiste wird eh nach spätestens einem Jahr verramscht. Zu Recht meine ich.
      Eine Ausnahme mache ich bei Autoren, die bildmächtig zu schreiben verstehen und deren Leben wirklich aufregend interessant ist. Und das war imho zum Beispiel das Leben von Brigitte Reimann.

      Im Grunde interessiert es mich sowieso nicht, ob bestimmte Literaturgattungen eher von Männern oder von Frauen bevorzugt werden.

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      • „Hunger auf Leben“ (2004) -jungejunge, wie die Zeit vergeht. Hätte glatt behauptet, der kann erst 3 Jahre her sein. Sehr,sehr guter Film.Man versteht dann das Zustandekommen ihrer Werke.
        Der andere war so ein Mischmasch aus Spielfilm und Doku, wie sie seit einiger Zeit Mode sind – aber auch sehr gut – hatte logischerweise den gleichen Inhalt: Sie war halt eine große Idealistin und sehr lange sehr naiv.

        Was es für mich so unerträglich macht, sind die Austragungsorte dieses Lebens: Hoyerswerda – da muss man geboren sein, dass einem das gefällt, Enge Neubauten, schmuddlige Betriebe (ein ewiger UTP) und dieses zum Scheitern verurteilte Kulturexperiment „schreibende Arbeiter“, angefüllt mit viel Liebeszerwürfnis und absoluter Humorbefreitheit, Grundsatzdialoge ohne Ende…eigentlich genau das, was du anhand dieses Tristan + Isolde-Phänomen gerade ansprichst….nix für mich.

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  9. Die negativen Ereignisse, die wir so gerne fremdbeschulden, was können sie uns alles lehren! Die eigene Nase ragt weit genug in unser Blickfeld, um uns manches Mal selbst daran zu fassen. Im Umkehrschluß ist uns der eigene Hintern natürlich auch am nähesten, ergo auch der eigene Scheiß, um den wir uns kümmern söllten statt woanders rumzuwühlen…

    Da passt auch zu dem Oberbraunen und seinen blind folgenden Krakeelern, dessen von Ihnen hier hinterfragtes Vorwort genau diese Botschaft andeutet: Schuld haben immer die anderen! Und ich habe recht!

    Zu den angeblichen Lesegewohnheiten halte ich mich zurück, meine Meinung zu der Frau-Mann-Isolierung kennen Sie.

    Bei solchen vielfältigen Themen brennen mir schier die Fingerkuppen vor Horizonterweiterungsgenuß, Sie verstehen es wahrlich schreibend chilischön zu reizen, lieber Herr Ärmel. Genauso anreizend sind Ihre Bildpräsentationen, egal ob stapelschön oder wildestdrapiert.

    Regensonnenaprilige Liebgrüße aus dem wundervollen Lipperlandien, stets die Ihre.

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    • Hach, meine liebe Frau Knobloch, das ist wieder einer Ihrer Feinstkommentare (ohne Dreherchen), der mein Herz aufgehen lässt wie die Rosenblüten im Ärmelgarten. Flugs, um nicht zu sagen, expresszeppelinig, sende ich Ihnen den betörenden Intensivduft einer roten Blüte und grüsse zugeneigt aus dem viertl- bis halbsonnigen Bembelland, Ihr Herr Ärmel

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      • Am gestrigen Abend beim Reintragen der Außenverblumigung brach mir flinkagierenden eine aufblühende Knospe einer meiner Raritätenrosen ab. Duftwolke, so der programmatische Name. Ich konnte mich darob gar nicht ärgern, sondern nahm sie als verärmeltes Geschenk dankbar an.

        So ist das manchmal, mein lieber Herr Ärmel, wenn Wünsche aus dem Herzen kommen.
        Leisliebwünschende Grüße aus dem lieblichen Lipperlandien, stets die Ihre.

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        • Wunschsendungen können durch jegliche Unbilden ankunftsverhindert werden. Hochwasser, widrige Stürme, Erdbeben – ja sogar unzuverlässige Kuriere mögen die Gründe dafür sein. Allein Herzenswünsche erreichen unbedingt den angedachten Empfänger. In diesem Falle – pardong – die Empfängerin. Ich freue mich über die geglückte Zielerreichung und sende herzliche Grüsse hinterher, Ihr Herr Ärmel (aus dem fröhlichen Bembelland und zugeneigt wie eh&je versteht sich)

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