Es ist an der Zeit gesagt zu werden

 Ich kannte diese Band bisher nicht, da ich in den 1980er Jahren ganz andere Musiken gehört habe. Erst kürzlich kennengelernt, als sie beim Fotografieren stundenlang im Hintergrund lief und zu dem famosen Ambiente eines glücklichen Tages beitrug. Zum Glück ist das Archiv meines Nachbarn gut bestückt und er stellte mir einige Scheiben zur Verfügung:
Dead Can Dance – Live Happenings – Part 1-5 (2012) …

Es hat Jahre gebraucht bis ich verstanden habe, dass ich mich nur weiterentwickeln kann, wenn ich meine Durststrecken als Übungsstrecken begreife und entsprechend nutze. Scheinbar widrige Schicksalsschläge nicht bejammern oder beklagen, sondern Tiefschläge als Chance konstruktiv verwerten. Gelernt habe ich für mich dabei, dass beherztes Handeln hilfreich ist. Und belohnt wird, denn die Hilfe kam und kommt sobald ich selbst mich bewege.
Wann immer ich die Schuld bei anderen gesucht habe oder die Verantwortung anderen aufladen wollte und vor allem, wenn ich zu lange gewartet habe, ist es bis zu körperlichen Krankheiten gekommen. Inzwischen (re)agiere ich selbst bei einer Erkältung. Die ideale Voraussetzung, etwas zu ändern. Alleine unbekannte Gegenden bereisen, neue Menschen kennenlernen, aufhören zu rauchen, einen neuen literarischen Hausgott entdecken, Ernährungsgewohnheiten umstellen oder in der häuslichen Einrichtung etwas grundlegendes verändern. Es gibt so vieles, was man tun kann. Und alles ist besser und vor allem gesünder und zukunftsweisender als zu jammern und Ausreden für das Nichtstun zu suchen. 

Starker Verkehr um das Ärmelhaus. Das Ärmelsche Anwesen befindet sich auf einem Eckgrundstück. Und Morgen ist Sperrmüll in Lummerland. Sprinter, Jumper und Boxer sprinten und jumpen durch die sonst ruhigen Strassen. Ob sich manche Wageninsassen bei gleichen Fundinteressen auch boxen interessiert mich nicht.
Mein polnischer Bekannter zeigt auf einen der Kleintransporter und auf das Nummerschild. Ich zucke die Achseln.
„Na und? Südosteuropäische Karawanen. Die tuckern alle zwei Wochen hier durch, das weisst du doch.“
„So sind wir vor zwanzig Jahren auch hier rumgefahren. Und haben  auch das eine oder andere dabei mitgenommen. Wir sind aber jetzt Europäer geworden. Und diese Leute sind die jetzt Polen Europas.“ Wir schauen uns kurz und lachen schallend los.
„Ich habe noch einige Flaschen polnisches Bier im Keller.“
“ Vielleicht auch ein Trybunal?“
„Auch das!“ Was gibt es besseres als miteinander zu sprechen, zu lachen und zusammen zu essen und zu trinken.

Konsum muss man sich leisten können. Da stimmt wohl jeder spontan zu. Ich frage nicht, was meinem Gegenüber bei dieser Aussage spontan einfällt. Aber auch den Nichtkonsum muss man sich leisten können. Schon allein vom Image her. Standhaft den unausgesprochenen Wettbewerb unter seinesgleichen zu verweigern. Das ist manchmal garnicht so einfach. So viel einfacher ist es, dem Bedürfnis nach Schlaf nachzugeben. Und auch das Bewusstein lässt sich gerne einschläfern.

Der heutigen Presse entnehme ich, dass den Deutschen die Willkommenskultur so langsam abhanden kommt. Morgen werden wir lesen, dass den Deutschen auch die Europameisterschaftsträume abhanden gekommen sind. Vielleicht werden wir uns dann wieder darauf besinnen, worauf es wirklich ankommt im alltäglichen Umgang miteinander. Die Medien werden uns dabei sicher nicht weiterhelfen. Aber vielleicht das Gespräch mit einem Nachbarn, dem fremden Menschen gegenüber im Zugabteil oder dem Kassierer im Museum.
Nach langen steinigen Wegen, elend staubigen Strassen und schlüpfrig schlammigen Pfaden; nach all der Kümmernis und Qual zeigt sich dem fortschreitenden Menschen am Ende doch immer wieder das blühende Leben.

„When fear comes to where love should be, it’s time to move on!” (Lisa Gerrard)

(Bilder aus dem Moment heraus aufgenommen – Bilder der Hoffnung und der Freude. Anklicken und gross gugge hilft)

46 Gedanken zu „Es ist an der Zeit gesagt zu werden

    • Guten Morgen Frau Karfunkelfee, ich danke für Ihren freundlichen Kommentar.
      Nun werde ich darüber nachsinnen, worauf sich das „Fein, das alles“ wohl bezehen mag 😉
      Schöne Grüsse,
      Herr Ärmel

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      • Lieber Herr Ärmel,

        Weil ich heute Morgen beim Lesen Ihres Textes, geführt über Höckschen und Stöckschen am Schluss angelangt, einfach gute Laune bekam. Die Bilder fand ich auch überaus gelungen.
        Zu Dead can Dance tanze ich mitunter äußerst lebendig.
        What I say: Einfach fein. Das alles.

        Liebe Abendgrüße von der Fee ✨

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  1. Sodele, Herr Ärmel. Heut ist mal aktive Blogzeit, aus Gründen ändert sich das auch wieder. Aber ich leg mich nicht fest. Immerhin war Frankreich mein Tipp als EMeister, da hab ich mich vor 4 Wochen schon festgelegt. Mal sehen ob sie es machen/werden/genug investiert haben. Die WM ’18 dann mit 40 Teilnehmern und einem reduzierten 16tel-Finale. Heisst es. Schlimm.
    Schöne glückliche Fotos schauen mich an. Toll.
    Ansonsten volle Zustimmung. Da sind ein paar Erfahrungen dabei, die ich meine auch irgendwie gemacht zu haben, eben auf meiner Art. Das wurde mir aber erst spät bewusst. Wichtig ist die Auseinandersetzung und der Blick nach vorne. Der Weg zurück verbietet sich von selbst. Weiß jeder Fußballtrainer.
    Nun ja, schaun wir mal was morgen kommt, außer Freitag. Einen ebenso schönen wünsche ich nach DCD-hausen.
    (Pink Turns Blue – Ghost)

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    • Aktive Blogzeit klingt gut. Ich denke gerade ein wenig über passive Blogzeiten. So hat ein jegliches seine Zeit.
      Ich habe keine Tipps zur EM abgeben können, da mein Spürsinn auf ganz andere Fährten ausgerichtet ist.
      Eben mal über Pink Turns To Blue gelesen, das klingt interessant. Mal sehen, oder besser, mal hören nach den Neueingängen…
      „Wichtig ist die Auseinandersetzung und der Blick nach vorne.“ Der Satz hat die Qualität eines Mantras.
      Sonnige Grüsse gen Süden,
      Herr Ärmel

      (Achim Reichel – Raureif (2015) // Jeff Beck – Loud Hailer (2016) )

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  2. Guten Morgen lieber Herr Ärmel, Fußball ist eine schöne kleine Welt, ändert aber nichts in unserem Leben. All ihre Erfahrungen und Schlüsse teile und praktiziere ich und es tut gut nicht jedem Konsumtrend hinterher zu laufen. In den meisten Fällen denke ich dann an meine Großeltern und wie zufrieden die mit ihrem Leben waren ohne den ganzen Schnickschnack der uns heute als unverzichtbar vorgehalten und angepriesen wird. So gewinne ich die Zeit für Schönes, die andere Menschen im Hamsterrad der Gesellschaft verbringen und dann über zu wenig Zeit jammern. Ihnen kühlsommerliche Grüße aus Marburg.

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    • Sie sagen, Herr von Rosen, Sie sagen. Und besonders der Blick auf die älteren Menschen, die uns vorangehen, beeindruckt mich in zunehmendem Masse. Obs an meinem eigenen Alter liegt oder an einem grundsätzlichen Verständnis beschäftigt mich dabei weniger..
      Vollsonnige Grüsse sende ich Ihnen nach Marburg,
      Herr Ärmel

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  3. Ich habe hier auf der Fähre etliche Rettungsringe gegen Absaufungen jeder Art.
    Dass Sie hierher verwiesen haben, dieser besonderen Ehre bin ich mir vollbewusst und danke Ihnen
    mit einer geziemenden Verboygung.
    Morgengruss von der beschäftigten Fähre,
    Herr Ärmel

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  4. Guten Morgen, Herr Ärmel, ei, das reiht sich ja an meins an: Selbstverantwortung, statt Erwartungen an andere, an die Gesellschaft etc., das scheint auch mir ein Schlüssel fürs fröhlichere Weitergehen zu sein. Ich will nicht die Stunden des Schweisses und der Mühsal dabei unbenannt lassen.
    Ja, das Leben ist schön, wenn wir es losgelöst von Politik und anderer Unbill betrachten, Ihre Bilder erzählen davon.
    Herzliche Spätmorgengrüsse vom Sommerbeg unter Azur
    Ulli

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    • Es sind immer die Gleichen, die das gleiche beschwören. Wir sind in der Minderheit, da wir am langen Ende an die gesunde Menschlichkeit appellieren. Dessen müssen wir uns gegenseitig durch unsere Solidarität immer wieder versichern.
      Abendschnellziehende Wolkengrüsse,
      Herr Ärmel

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  5. Ich mag Ihnen danken, Herr Ärmel,
    bin beim Lesen wieder fündig geworden.
    In und zwischen den Zeilen ist es gut zu verweilen und nachzuspüren.
    Der Inhalt trifft gerade so gut in meine Lebensüberlegungen – allerfeinst! 🙂
    So auch die Momentaufnahmen!

    Mit lebensberuhigten Grüßen,
    Silbia

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  6. ja! ja! und noch mal: ja! nur so gehts, hintern hoch und losgelegt, womit auch immer. manchmal hilft schon ein kurzer gang durchs viertel oder ne halbe stunde unterm baum oder zwei stunden am kanal, wo die lastenkähne flussauf und flussrunter tuckern. manchmal muss es größeres sein – und das geht umso besser, wenn man schön in übung bleibt… vielen dank für den feinen beitrag – und die fotos der schönen augen-blicke!
    herzliche grüße
    Sylvia Hagenbach

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  7. Naja…n Wort zum Sonntach eben…was tun um des Tunswillen…Wunder geschehn, ich habs gesehen…

    „Eine Raupe will auf die andere Seite der befahrenen Autobahn. Sie hat keine Chance, denn die Räder rollen ununterbrochen. Aber sie kriecht los. Weil sie muss. Und sie kommt heil drüben an. Gott lässt bisweilen Wundergeschehn, die wir nicht erklären können. Die aber da sind. Die uns Hoffnung geben.“ (Wort zum Sonntag 70er Jahre vor irgend einem Katastrophenfilm)

    Aber ich schließe mich natürlich deiner Meinung an. Da von Lummerland und Restpreußen keine neue Revolution ausgehen wird, treffen wir halt Leute, einen neuen Literaturhausgott oder testen alte/neue Biersorten. Schauen den Polen beim Sperrmüllplündern zu, denn die polnische Wirtschaft bleibt die polnische Wirtschaft. Mit neuerdings Mindestlohn: 2,70 €! Wow! 25 Jahre lang von Planwirtschaft befreit und immernoch kein Wohlstand. Die Welt wird bleiben wie sie ist. DIe (moralisch) Klügeren geben nach. Die Dummen herrschen. Und die Toten können tanzen.

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    • Du machst deinem Namen wirklich alle Ehre, bei meiner Ehre 🙂
      Es geht nicht um l‘ art pour l‘ art, sondern um einen gesunden Weg aus den schicksalshaften Verstrickungend es Lebens, in die man im Laufe des Lebens immer wieder einmal gerät.

      Bei dem Witz mit meinem polnischen Bekannten ging es nicht um polnische Sperrmüllsammler, die sammeln hier seit vielen Jahren nicht mehr. Sondern um ihre Nachfolger aus anderen Ländern. Das habe ich vielleicht nicht deutlich genug geschrieben.

      „Und die Toten können tanzen.“ – ? – Klar doch, am Zentralfriedhof ist der Eintriff für Lebende heut‘ ausnahmslos verboten….,

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  8. Mein lieber Herr Ärmel,

    eine kurze Blogrunde nur erlaubt mir mein glückliches Tage- und Lebenswerk, doch heute sah ich spontan ein Bild kwasi unterhinterhöfig und beschnappschußte es. Ihre Worte nun hier zu lesen, so licht und leicht und lebensweise, ich muß einfach um Linkerlaubnis bitten.

    Hoffnungsvolle Grüße, Ihre Frau Knobloch, versunken doch nicht ertrunken zugetan.

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          • Sekretärin? Nein, die Feinstwindpockennärbchen- Panni Pünktchen dankte herzlich, lieber Herr Ärmel. Ich könnte sie Ihnen ja mal vorstellen, falls Sie sich das vorstellen können…

            Herzliche Montagsgrüße (bis dato übrigens mein Lieblingstag, allerdings hat sich der Dienstag ganz schon rangeschmiegt!), Ihre Frau Knobloch, immens zugetan.

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            • Sie wollen mich also – durch die Blumen kwahsi – zu meiner Vorstellung behufs der Vorstellung einer weiteren Vorstellung , na, sagen wir mal, motivieren… Und das soll dienstags stattfinden, aus Gründen. Sie, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, sehen mich nachdenkend, wobei vordenkend eventuell viel konstruktiver sein könnte . . hachundach .. .
              Ihr Herr Ärmel, nicht minder immens zugeneigt.

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              • Mein lieber Herr Ärmel, das haben Sie trefflich erkannt! Ich will Sie – durch die Blume und mit Blumen kwahsi – zum Vordenken anregen. An Marstagen besonders gern, ja. Aus Gründen…

                Herzlichst die Ihre, zwischenzeitlich sensenwetzend und selbst dabei zugeneigt.

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                • Nach Ihren wohlgesetzten Worten beginne ich jenen Schewalljehr aus dem Welschland zu verstehen.
                  Würde ich einem scheinbar unumgänglichen Duell bei einer möglichen Begegnung mit jenem zur Raserey neigenden Hitzkopf im Lipperland ausweichen können?
                  Ach, ich weiss nicht, meine liebe Frau Knobloch, ich glaube, ich werds einfach mal wagen.
                  Ihr Herr Ärmel (zugeneigter Mutsammler aus dem Bembelland)

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                  • Mein lieber Verärmelter, solch ein Duell, früher oder später eh unumgänglich; haben Sie doch auf allen Ebenen schon längst für sich entschieden. Wer bekam denn die Herzensblumen mitsamt dem Seufzkeuschheitskuß? Eben. Kein gockelnder Handschuhwerfer, sondern der geschickt im Lipperland ausweichende Ehrverteidiger. (Jetzt muß ich kurz seufzend innehalten)

                    Ich sende Ihnen mutanfallbefeuernde Liebgrüße, Ihre Frau Knobloch, wie stets abersowasvonzugeneigt.

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                    • Verbunden mit einem herzlichen Dank vermelde ich das Eintreffen und werde
                      was draus machen, Ihr Herr Ärmel (auch hemdsärmelig stets zugeneigt)

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  9. Schönes Stillleben (3) gefällt mir außerordentlich gut. Allein die 1 verwirrt etwas. Hoffnung auf Regen? Ich hab eher Hoffnung auf sein Ende….

    Mit den tanzenden Toten hab ich es vor Jahren vergeblich versucht, nicht meins (oder das falsche Album)

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    • Ich hatte diese Woche die (hoffentlich nicht) einmalige Gelegenheit, mich an einem ganz besonderen Ort fotografisch austoben zu dürfen.
      Das erste Foto ist hier am Rheinufer entstanden, kwasi die Sahara im Bembelland *g*
      Von den Dead Can Dance hattest du ganz bestimmt das falsche Album, da bin ich fast sicher.
      Kennst du die neuen Scheiben von Jeff Beck – Loud Hailer und Achim Reichel – Raureif schon? Nein? Dann aber hurtig….

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  10. So ein schöner Anti-Jammer-Text und ein Plädoyer für die Verantwortung für das eigene Glück. Das halte ich für sehr, sehr klug und vielversprechend fürs Leben …
    Fotomäßig muss ich gestehen, dass mir das Durststreckenbild am besten gefällt, wegen seiner interessanten Strukturen und weil es so gut zum Text passt und weil ich eine Menge verstehe von Durststrecken.

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    • „Anti-Jammer-Text“ – diesen Begriff werde ich mir merken. Schönen Dank dafür.
      In der Tat, nach langen Jahren im Ausland kann ich das hier weit verbreitete Gejammer nur noch schwer ertragen ohne heftig dagegen zu reagieren.
      Ach, Sie kennen auch Durststrecken? Ich beende gerade wieder eine…

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  11. Was immer Willkommenskultur genau sein mag, so frage ich mich, ob es die hierzulande überhaupt schon einmal gegeben hat. Im schwäbischen Handwörterbuch gibt es keinen sinnverwandten Begriff. Da liest man eher Worte wie „Reigschmeckter“, die den Ortsfremden bezeichnen, den man im Flecken nicht kennt. Und Reigschmeckter bleibt man durchaus sein Leben lang.
    Schon in der Jugend war es schier unmöglich, Anschluss an so eine eingedämpfte Clique auf der Alb zu finden. Es gab Szenekneipen, da konnte man tot unter den Tisch fallen und keinen hat es interessiert.
    Es gibt hier eher eine Kultur des „Getrenntseins“, des Schneidens, der beleidigten Leberwurst. Dazu ist gerade der Schwabe ausserordentlich befähigt, zu diesem Kontext verfügt er über einen reichhaltigen Wortschatz.

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    • Willkommenskultur – Schland! – Biogänsebioleber – alles der gleiche geistige Dünnpfiff.
      Wenn wir die Begriffe nicht überleben, werden sie uns eine kurze Zeit überleben und dann wieder verschwunden sein.

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  12. Aber, falls es Sie trösten kann, es geht auch anders herum.
    Ich bin väterlicher- wie mütterlicherseits, soweit sich zurückblicken lässt, fränkisch. Mittelfränkisch.
    Und ich wollte und will unter gar keinen Umständen hier (in Mittelfranken) irgendwo dazugehören.
    Hier nicht und übrigens auch sonst noch nirgendwo.
    Worte wie „bodenständig“ und „heimatverbunden“ sind mir seelenfremd.
    Trachten und Dialekte treiben mich in die Flucht. Kirchweihbrauchtum und CSU-Mitgliedschaft machen mir Angst.
    Eine zünftige Brotzeit gerät mir zur Nulldiät und Bier ist mir ein Rätsel.

    Ich empfinde nur eines als Heimat: die deutsche Sprache.
    Ich kann nachempfinden, warum sich Menschen im Exil umbringen.

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  13. Gefällt mir mal wieder ausnehmend gut. Vor allem die Sache mit dem Wehe das zum Wohl wird, wenn man etwas tut. Gegen Sorge hilft überhaupt nur das Eine: Machen. Dass die Polen seit einigen Jahren die am stärksten wachsende Wirtschaft der EU haben sei nur am Rande noch hinzugeschoben. Eine Randnotiz. Dazu haben sie die mehr Studenten im Land als jedes andere EU Land. Danke für die vielen guten Gedanken, sie treffen meine Wahrheit und helfen daran glauben.

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  14. Herr Ärmel, wo ist denn der Text mit der Kassiererin und ihrem Knutschfleck? Ich habe ihn vorhin gelesen und finde ihn nicht mehr. Ich habe noch drei weitere Texte von drei anderen Autoren – einschliesslich meiner Wenigkeit -, die sich in eine Kassiererin verkuckt haben. Scheint ein alterspezifisches Problem einsamer Dichter zu sein, die jeden Tag wenigstens einmal einkaufen gehen, um zumindest einen menschlichen Kontakt pro Tag zu haben. Und es gibt ja auch wirklich so einige Sahneschnittchen an unseren Supermarktkassen. Von Frankreich gar nicht zu reden. Da sitzt nämlich meine. Neulich hatte ich ein richtiges Gespräch mit ihr, als sonst grade nichts los war an ihrer Kasse. Ich überlege jetzt seit Wochen, wie ich in der Sache weiter verfahren soll.

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    • Keine Ahnung, Herr Schreibman. Ich habe den Blog mit der Suchfunktion beschäftigt, allein er spuckt weder Kassiererinnen noch Knutschflecke aus.
      Ihren Beobachtungen zufolge scheine ich noch ziemlich jung zu sein, denn ich habe mich bisher noch in keine Kassiererin verguggt..

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  15. Ach, Sie kannten Dead can Dance noch nicht? Selbst Herr Ärmel kann nicht alles kennen. Ihre unbeirrte Bereitschaft zur Weiterentwicklung gefällt mir sehr. Das kann einem Ansporn sein. Abendliche Grüße

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    • Lang ist die Kunst und kurz das Leben, fragen Sie mich lieber nicht, was ich alles nicht kenne.
      Ihr Gefallenskompliment ist mir Ansporn, nicht untätig zu ruhen…
      Rührige Grüsse,
      Herr Ärmel

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