Bücherarnos leuchtende Erinnerungseruptionen

Aus den alten Archiven aufgetaucht. Eine der Bands des Schlagzeugers Jon Hiseman. Tempest – Tempest (1973), Live in London (1973) und Living in Fear (1974). Danach war aus wirtschaftlichen Gründen Schluss. Bis auf wenige Stücke meistenteils nachvollziehbar aus meiner heutigen Sicht, trotz der erstklassigen Musikanten…

„Booksellers are all rascals…“, sagte Charles Dickens. Und der hatte mit seiner umfangreichen literarischen Produktion reichlich Erfahrungen gesammelt mit seinen Verlegern. Die Beispiele, die mir von Autoren persönlich erzählt worden sind, stützen diese Aussage. Dennoch müssen nicht alle Menschen Schlitzohren sein, die Bücher herstellen oder mit gebrauchten Büchern handeln.
Die Preisvorschläge einiger Antiquare für Bücher aus der Ärmelbibliothek dienten wahrscheinlich der Prüfung meiner geistigen Zurechnungsfähigkeit. Als ernstgemeinte Verhandlungsgrundlagen waren sie absurd und ich lehnte sie folglich rundweg ab.
Inzwischen verkaufe ich über eine Plattform für Literatur und es läuft. Nicht wie geschmiert, aber es läuft durchaus zufriedenstellend. Interessant sind bei den Verkäufen die persönlichen Begegnungen mit Käufern, die ihre Schnäppchen im Ärmelhaus abholen. Heutzutage werden mehr und mehr dieser privaten Geschäfte weitgehend anonym abgewickelt. Das eröffnet fraglos für beide Seiten erweiternde Möglichkeiten.
Aber die direkten menschlichen Kontakte ziehe ich dennoch vor. Die sich dabei unter Umständen ergebenden Gespräche erbringen meist interessante Aspekte.
Der Mann, der letzthin ein kleines Konvolut von Arno Schmidt gekauft hat. Das anregende Gespräch hat mich direkt zurückkatapultiert. Die Frage ist wieder aufgetaucht, warum sich in Arno Schmidts privater Bibliothek so viele Werke von Friedrich Spielhagen finden und wo sich überhaupt der Niederschlag dieser Lektüre in seinen eigenen Werken auffinden lässt. Dieser Frage bin ich schon einmal vor fast drei Jahrzehnten nachgegangen. Ohne Erfolg.

Ein früherer Schulkamerad rief letzthin an. Wir haben uns vor etlichen Jahren beiläufig auf einer Kirmes gesehen. Hatten nach der kurzen gemeinsamen Schulzeit reichlich Kontakt wegen des gemeinsamen Hobbies. Dann liefen die Lebenswege auseinander. Nun wechseln einige Mails. Photographien ehemaliger Klassenkameraden werden versendet. (Mannomann sehen da manche alt aus). Sofort fallen mir Namen von Schülern und Lehrern ein. Anekdoten auch. Und Bands und deren Musiken, die eine gewisse Rolle gespielt haben. Jon Hiseman beispielsweise. Colosseum, Colosseum II, Tempest, Barbara Thompson´s Paraphernalia. Jede Menge Musikernamen tauchen schagartig wieder auf. Und : die Qualität der Musik ist rein subjektiv und an entsprechende Kontexte gebunden.

Es geht nichts Erlebtes wirklich verloren in einem Menschenleben.

Und auch manche (seit langem ersehnten) lichtbringenden Gegenstände aus der Dingwelt sind wieder beschaffbar, selbst wenn Gesetze und Vorschriften im Interesse der Wachstumswirtschaft das gerne verhindern woll(t)en. Es werde Licht (wie früher). Und auch so lange brennbar. Für einige Cents.

Es muss ein karmisches Einwirken sein, dass ich in der Nähe einer der Narrenhochburgen mein Leben verbringe. Gut, als Kind auf dem Kindermaskenball zu den Rhythmen einer viertklassigen Dorfbeatband verlegen herumhüpfen oder später als Jugendlicher auf dem Rosenmontagszug mitfeiern, das gehörte damals dazu. Aber wenn dann das Schicksal ernst in die moralische Instanz spricht, macht man einen grossen Bogen um das ganze höchst überflüssige Geschehen.
Ich besuchte in diesem Jahr an Fastnacht ein Museum. Bis in die Ausstellungsräume wummerdonnerten die Teschnoklänge des Umzuges. Lärm und Mussestörung als Strafe für die Vernünftigen.
Ausruhend an einem Geländer, schaute ich in die Tiefe. Und wurde dabei des Tändelns eines Pärchens gewahr. Und oh Wunder, nicht ich alleine. Über eine komplizierte Spiegelkonstruktion bemerkte ich eine Person, die mir irgendwie bekannt vorkam, und die die ganze Szenerie ablichtete.
Geehrte Besucher, Leser und Gugger : Nehmen Sie sich vor Lichtbildnern in Acht. Deren Wahrnehmungen können unberechenbar überall sein. Auch ohne Helau Geschrei. Ganz im Gegenteil.

(Photographie anklicken. Es werden dann zwar keine Kamellen aus dem Bildschirm geworfen, dafür kann man gross gugge)

 

 

38 Gedanken zu „Bücherarnos leuchtende Erinnerungseruptionen

  1. Der Feierabendfüller:
    Erinnerungseruptionen sind fast so schön wie …
    Erinnerungseruptionen sind genauso schön wie …
    Erinnerungseruptionen sind noch schöner als …

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    • Leseerlebnisse? Angeblich soll Arno Schmidt ja nix sein für Frauen… Und Spielhagen? Da müssten Sie einen der Liker fragen, denn der scheint sich auf diesem Gebiete auszukennen.
      Nachmitternachtsgruss von der schlappen Fähre

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  2. Manchmal braucht es eine komplizierte Spiegelkonstruktion und manchmal nur ein stillschimmerndes Augenwasser. Manchmal Millionen von geschmissenen Bönsche und manchmal nur die Süße genau dieses einen Blickes. Manchmal leuchtet die Vergangenheit hell auf und manchmal ist die Gegenwart ein stetes warmes Glimmen. Und manchmal sind die Hüter der Wahrnehmung die besten Geschichtenerzähler~~~ … ///… So wie Sie!

    Bilderschwelgende Grüße durch die Klipperklarnacht, Ihre Frau Knobloch, auch gedankendoublettetend zugeneigt.

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    • Ach Sie, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch… Sie zartes Goldfellschüppling, Sie europäische Schleierdame mit dem gerandetknolligen Samthäubchen und überdies noch im Plisseeröckchen.. Sie machen mich verlegen mit Ihren Komplimenten, Sie gebrechliches Stummelfüsschen. Dabei ziehen Sie doch zimtrote Gürtelfüsse vor~~~~
      HUCH – – da muss ich im Museum bei der Sonderausstellung das falsche Pilzgericht serviert bekommen haben. Ich armer blasser Schleimkopf, wie wird mir??? – – Gerade noch erkenne ich Ihre zarte Ziegenlippe, liebe Fernfreundin – – – ein blauer Klumpfuss wölbt sich mir unterm Knie – Oh nein : ein Heideschleimfuß und obendrein nun ein Schafeuter gar – – so haben Sie doch ein Einsehen, Verführerin – – – ? – – ! : ich bin weder ein lästiger Ritterling noch eine vornehme Hundsrute, sondern nur Ihr Herr Ärmel – – und nach wie vor und noch immer zugeneigt… (Die Sonderausstellung „Pilze“ folgt mir in meine Träume)

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      • Mein liebwerter Herr Ärmel,

        Sie sind doch kein Blasser Kokosflockenmilchling und vertragen so eine Portion ordentlich getrüffelte Wohlworte unbeschadet. Ohne gleich einem Trübrotem Täubling zu ähneln! Kommen Sie mal näher, Sie Bewimperter Schildborstling, ich möchte sanft Ihr Blauspitziger Zärtling sein und keinesfalls ein Zugespitzter Schlangenwerferkugelpilz. Die Ahnung, Sie unbeabsichtigt zu einem Dunklen Rettichfälbling werden zu lassen, sie macht mich schier zu einem Stachelsporigen Graublatt! Ohjehmitmineh, mich deucht, ich würde zum Spindelsporigen Aggregatbecherchen, wenn Ihnen nur eine Lamelle knickte! ~~~~~ Imaginieren Sie mich flugs als Ihnen sehr zugeneigtes Schönes Muschelschüppchen und schon wird aus einem Flatterigen Weichbecherchen ein ordentlicher Küchenknoblauchschwindling…

        Melidiösmykologische Grüße aus dem strahlenden Lipperlandien, Ihr Scharfer Honigtäubling alias Frau Knobloch.

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        • Blauspitziger Zärtling? (Auweia – ob da ein Plumpskissen ausreichen werden wird?)
          Potz brandschwarzes Kugelkissen und Brotgeruchklumpfuß, Ihnen fällt auch immer etwas ein. . .
          Meine Herren, ich glaube, mir gerät der samtige Wurzelrübling in Unordnung, bei solcher Ihrer Rede. Andererseits wollte ich schon lange wissen, ob sich blauspitzige Zärtlinge tatsächlich mit braunen Glöckchennabelingen schmücken unter der becherförmigen Schwarzbrust.
          Sagen Sie mal (psst – unter uns): Tragen Sie auch ein lilablättriges Stockschwämmchen im Dekolleté oder ist das eher der Brauch bei den blassen Zonenmilchlingen?
          Meine höchstwertgeschätzte Fernfreundin, Sie weinrotstielige Koralle mit dem verwirrend betörenden blaugrünen Schönfleck, legen Sie meinen Fragen bitte nicht allzuviel Bedeutung bei. Nicht, dass Sie am Ende wie ein brennendscharfer Ritterling die Wiesenkeule nach mir schmettern.
          Ach, Sie Halskrausen- Erdstern, sich mit Ihnen über so weite Entfernungen hinweg besprechen zu dürfen, Sie duftender Schneckling achundhach ~~~
          Nun aber sehen Sie mir bitte nach, dass ich an dieser Stelle unseren hochaufschlussreichen Funghiwuppaustausch beenden muss. Doch nicht für lange. Und bis dahin verbleibe ich mit einem dreifachen Buckeltäubling und mit einem gerippten Trichterling winkend, Ihr Herr Ärmel (und stets sowas von zugeneigt, egal ob als dottergelber Schönkopf oder blaufärbender Kahlkopf)

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          • Mein liebstwerter Herr Ärmel,

            Sie verstehen es gleich einem Eleganten Wüstentrüffel Ihre Fragen zu formulieren ohne als Ockerscheidiger Eierwulstling oder gar Längsrunzeliger Zähling zu gelten! Nicht zu vergessen, die unsäglich schleimenden Sparrigschuppigen Muschelinge und die sabbernden Vielgestaltigen Schleimköpfe! Brrrr, allein der Gedanke an diese läßt mir mein Schwarzscheibiges Samthäubchen verrutschen…

            Allerdings irren Sie hinsichtlich des Glöckchennabelings bei Zärtlingen. Geschweige denn die Anmaßung einer Becherförmigen Schwarzbrust! Als durchaus mit Weißem Myzelporling gesegnete Mykolotöse muß ich doch bitten! Machen Sie bitte keinen Tropfender Tränenpilz aus mir. Meine Körpermitte schmückt eine zarte Becher-Nabelflechte und etliche Zierliche Birkentäublinge umschmeicheln das Biedermieder. Ja, da staunen Sie wie ein Zipfellorchel~~~~~~~~~~~~~ °°°°°°°°°\\\\\\\\\\\……

            Ich grüße Sie mildgestimmt wie ein Mondsichelsporiges Krustenscheibchen und hoffe, Sie gehen als Feurigbescheideter Schirmling in diesen frechgeflochtenen Myzelabend. Bitte nicht als Zäher Fadenhelmling, ich wäre untröstlich.
            Ihnen eine hyphische Umarmung sendend, Ihre Frau Knobloch, Ihr Lieblings-Blumen-Erdstern.

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            • Meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, Sie sind aber auch ein großsporiger Feuerkissenbecherling, wenn nicht gar eine raffinierte Kellerkatze.
              Sie verstehen es, Ihrem Opfer mit der Bärentatze die Butterpilze vors Kuhmaul zu hauen und obendrein mit einem rosaroten Stinkschirmling zu verreiben, dass man sich vorkommen muss als hätte man die Goldfleckenkrankheit.
              Wenn man dann die Säufernase nicht mehr vom Vorhautzieher unterscheiden kann, muss der Doktor her. Der reisst einem den Plüschknubbelpilz aus der Totengebeinsflechte, stösst in die Totentrompete und plärrt zwischendurch ekstatisch und scheinbar ganz verzweifelt, himmelwärts zur goldorange Mehlscheibe gerichtet, indem er eine Herkuleskeule schwingt: Hünnerfürzche und Geissbart, so richtet es doch und bringt den dickfleischigen Krempentrichterling zurück ins menschliche Leben. Wobei er lediglich den Hut des derbe Leidenden zu meinen scheint.
              Auf das Geschrei des Siechenden hin fährt ein Oranger Stinkerfingerpilz vom Himmelzelt, an dem hängt ein Schildchen : gieb ihm drei Schläge mit der Hundsrute, Du spindelsporiger Wurzelschnitzling…
              So nimmt das Leiden seinen Verlauf und der dahindelirierende Schwachreagierende Täubling möchte sich Ihnen, seiner angebeteten Fernfreundin, mitteilen, jedoch seine schuppige Erdzunge verhindert eine deutliche Aussprache und ihm rieseln allenfalls einige trügerische Körnchenschirmlinge aus dem Gänsemaul.
              Und das alles nur, weil er mit Ihnen, Sie trügerischer Schönkopf (pardonk!!)? – ? – ! : Sie orangebrauner Schönkopf auf die Suche gehen wollte nach Honigschleimfüssen und überzuckerten Tintlingen .
              Ach, vielgestaltige Kuchenflechte und unterrindige Kohlenbeere wären Sie doch nur meinem wohlmeinenden Vorschlage gefolgt und wir hätten stattdessen die legendäre Schnitzelwirtschaft am Rhein aufgesucht.
              Ihr nur langsam wieder genesender aber noch immer schwachhygrophaner Schleimkopf, Herr Ärmel (auch mit grauer Blasenkruste und büscheligem Schwefelkopf nach derzeitiger Möglichkeit zugeneigt)

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              • Ach, du Achtsporiger Schütterzahn! Ich bin untröstlich, kwasi wie einem Aschgrauer Mist-Tintling ist mir nun zumute. Ich wollte Ihnen eine reizende Lockerflockige Traubenbasidie sein und komme mir nun vor wie ein Barbarischer Klumpfuß oder ein Derber Korkstacheling, mein lieber Herr Ärmel. Sie siechend zu sehen, mein Geselliger Ritterling, es knittert mir sämtliche Lamellen und verschafft mir einen Faltiggerunzelten Wasserfuß. Trügerisch nennen Sie mich und ich verdünne mich schier zu einem Ausgeflachten Faserling ~~~~~~~?-!

                Ach, verfügte ich doch über eine Elegante Erdzunge, um Ihren Kummer, der nun auch der meine ist, abzumildern. Hülfe es Ihnen Lablieder zu flüstern wie eine Lorbeer-Nacktbasidie? Würde dann aus Grauer Blasenkruste wieder ein fideler Kleiner Stängeltintling? Könnte aus einem Niedergedrückten Nacktbecherling dann wieder der Prachttäubling ersprießen, den ich als meinen geliebten Fernfreund erkenne? Bitte verzeihen Sie einer Pflaumen-Narrentasche ihre Dornige Hauhechelrüblingkeit. Ich reiche Ihnen als Medizin und Lab ein erquickendes Madensporn-Knopfbecherchen und verbleibe wie ein Eingesenkter Robinienkugelpilz, aber unverdrossen zugeneigt.

                Behutsam wandle ich Ihren Schwefelkopf in einen Rosa Zärtling und ummyzele Sie sachte gleich dem Hauch eines Flattermilchlings~~~~~~~~~~~ seufzende Grüße, die Ihre Frau Knobloch, Ihr Rötender Blätterwirrling.

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                • Wo bin ich ? Kubanischer Kahlkopf – – ? – Nennen Sie mir, liebe Frau Knobloch, meinen Namen und ich sage Ihnen prompt wie ich heisse. ?? – – Kubanischer Kahlkopf… – – ! : Kubanischer Kahlkopf!
                  Frau Knobloch? Sind Sie das? Wäre ein leuchtendgrüner Wirsing nicht bekömmlicher als ein rötender Wirrling? Wer spricht da? Aaach – – kubanischer // jaja, schon gut : Ich habs ja verstanden !
                  Beim algerischen Helmling, was hängt da unten an meinen Beinenden? ist das ein Aprikosen-Gelbfuß oder ein blauer Sägeklumpfuß ? Oder beides ? Oder etwas ganz // kubani // Ach schon wieder . . . noch dreimal und brauche einen saftigen Alpenrosen-Apfel; aber vielleicht bekomme ich von der Stimme am Ende die Ohrläppchen-Krankheit.
                  Meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch – hören Sie mich? Sie wohlriechender Knäueling, so antworten Sie doch. Kubanischer Kahlkopf kubanischer Kahlkopf – – –
                  Stropharia cubensis wie anno dunnemals im Taunus ? – – ? , — ? ~~~~~~~~~~~~
                  Ihr Herr Ärmel, baldiger Genesung entgegenträumend und Ihnen dabei zugeneigt wie es eben so geht

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  3. Ich empfinde das manches Mal ebenso, dass es eine Art Erinnerungseruptionen gibt, ein klasse Wort, übrigens. Man kann sich nicht dagegen wehren. Viele meiner alten CDs oder auch mal ein Buch vermögen das auszulösen.
    Der Osram Werbeblocker sei Ihnen verziehen, nicht wegen der Werbung, sondern wegen der Erinnerung, dass ich gefühlt täglich irgendwelche Leuchtmittel mit 100 jähriger Leuchtdauer austauschen darf. Besonders lustig übrigens am Auto, Finger-Yoga und so.
    Fotos wie das mit dem Spiegel sind großartig. Man kann die ganze Welt sehen, im kleinen wenn man lang genug schaut.
    Ihnen einen gediegenen Abend.
    (Gov’t Mule / Deepest End)

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    • Ich freue mich so an den alten Glühbirnen, die mussten (weil sie je auch passten) mit in diesen Beitrag. Halten länger als die „Energiesparlampen“ . Energiesparlampen… das ich nicht lache. Produktionsenergieverschwendung, Beschaffungsenergieverschwendung (weil schneller kaputt) und am Ende noch die Entsorgungsenergieverschwendung…
      Genau, der Leuchtmittelwechsel am Kraftfahrzeug – der macht Spass und man prüft gleich noch die Reissfestigkeit der eigenen Fingerhaut mit.
      Ihnen einen erfreulichen Tag (ohne Birnenwechsel)

      (Brian Eno & Harold Budd : Ambient 2 – The Plateaux of Mirror (1980)

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      • Es ist immer dasselbe, die Rechnung wird nur für Teilbereiche aufgestellt, so dass es passt.
        Und das kann man in alle Lebensbereiche transportieren. Aber ich möchte mir nicht den Abend belasten und freue mich über…. ähm…. übberrr… hmmmm…. das Abendessen! Lasagne!
        Juchhe.
        (Lasagne / GNOM – Genuss Nur Ohne Musik (2018))
        😉
        P.S.: Eno klingt ja entspannt, da verweilt nur noch sein Drop in meinen Regalen.

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        • Lasagne sollte am hiesigen Wochenende auch auf dem Plan stehen. Ist aber noch nicht entschieden.
          The Drop ist fast schon zu modern. Aber in Iced World kann man sich einwickeln lassen.

          Aber eben nur in Teilbereichen, ganz recht. Ich bin noch am Denken ob das für positive Aspekte ebenso gilt wie für die Negativen.

          Einige Clips, denn die Scheibe finde ich hier nirgends: Doc Schoko – Hirnfriedhof (2018)

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  4. Ohja, ich erinnere mich, dass wir bei gemeinsamer Lektüre eines Pilzbestimmungsbuches auch stundenlang Spaß hatten. Es ist unfassbar wie manche von den Schwammerln heißen !

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  5. So manche Pilzgerichte sollen ja mitunter sehr bekömmlich sein. Honi soit qui mal y pense 🙂

    Nun ja, so einfach gestaltet sich das hier nicht, mit dem Abwerfen vom Bücherberg. Mittenmang dabei, fällt mir der gute Joseph Conrad in die Arme, beidhändiges Lesevergnügen alldieweil. Steht schon seit guter Zeit hier herum und plätscht mich nun rein in das Sofa, oh Grundgütiger, welch ein Vergnügen. Danach zieht es mich wieder rüber zum Herrmännsche. Aus der Nummer komme ich irgendwie nicht raus.

    Grüße aus der Ecke der Jäger & Sammler. 🙂

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    • Joseph Conrad? Ich könnte derzeit die Verführungen eines Arno Schmidt oder Robert Louis Stevenson hinzufügen.
      Eine Fahrt zu den Herkunftsorten vom Hermännsche sind angedacht und teilweise schon in Planung…
      Und sonst? Die allerbesten und allerherzlichsten Grüsse nach Süden

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  6. Das sind die Spuren, die da so gelegt werden. Vorzüglichsten Dank!

    Zitat Anfang: „Glaub mir, Stevensons Father Damien-Brief tut in jeder einzelnen Minute mehr Wirkung – und das wird mit Sicherheit auch in Zukunft so bleiben – als alles, was ich je geschrieben habe und jemals schreiben werde.“ Zitat Ende

    Jack London hat das geschrieben …. und der konnte noch schreiben, und wie – und das Regalbrett biegt sich durch 😉

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  7. Seit geraumer Zeit sinniere ich über das nach, was Sie hinsichtlich der Preisvorstellung bestimmter Antiquariate uns verraten haben. Hier haben wir es ja mit einem schier unglaublichen Wertverlust zu tun … und das meine ich nicht nur im materiellen Sinne. Der andere Wertevrlust ist nicht minder betrüblich … e-book & Co. haben wir es wohl auch zu verdanken, dass das gedruckte Buch an Bedeutung verliert …

    Irgendwie finde ich es bedauerlich, dass feine Buchausgaben nicht mehr so im Kurs sind … es gab da in deutschen Landen so etliche Verlage, die darauf einen ganz besonderen Wert legten … auch bei Zweitausendeins war das bei ihren Veröffentlichungen ein Kaufargument.

    Aber natürlich auch die andere Seite: Auch ich gehöre zu den Schnäppchenjägern … von daher wiedermal einer jener Widersprüchlichkeiten, die unseren Alltag prägen.

    Ihre Freude an feinen Editionen teile ich weiterhin mit Begeisterung.

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    • Ganz pauschal gesagt waren Bücher nie eine Geldanlage. Natürlich habe alte Bücher überlegt, die im Lauf der Jahre (wenn nicht Jahrhunderte) immer teurer und heute schier unbezahlbar geworden sind. Das sind allerdings recht wenige Ausnahmen im Vergleich zur Gesamtzahl der Druckwerke.
      Das liegt freilich nicht nur an veränderten Gewohnheiten im medialen Konsum. (Ein weitausuferndes Thema derzeit).

      Ihr Bedauern teile ich : den Insel-Verlag und auch Diederichs könnte man hier besonders erwähnen wenn es um schöne Buchgestaltung geht.
      Aber alles hat seine Zeit. Die schön gemachten Bücher von dem Buchdrucker Franz Greno haben uns als junge Leute beeindruckt in den Regalen von Zweitausendeins und dann später in seinem eigenen Verlag von 1985 bis 1989. Die Werke aus seinem eigenen Verlag sind ansprechend gedruckt, aber die Ausstattung (Einbände) ist teilweise grottenschlecht. Bereits nach wenigen Jahren hält man einen verblichenen Band in Händen, der doch eigentlich Jahrzehnte sein schönes Aussehen bewahren sollte. Und vom Textkorpus reden wir hier lieber nicht. Aber es gab auch Ausnahmen. Denken Sie beispielsweise an W.G. Sebald.

      Ein anderes Thema ist die Preisgestaltung. Wir haben Geld für Bücher ausgegeben, haben auch Sammlungen begründet. (Die Ärmelsche ist weitgehend aufgelöst, weil ich keine Lust mehr auf Bücherberge habe.)
      Und die junge Generation, diese Nomaden auf der Suche nach Arbeit weltweit, die brauchen ein Mobiltelefon und einen Laptop. Für die Freizeit – wenn überhaupt – Hörbücher und allenfalls ein Elektrolesegerät. In kleinen Hotelzimmern und schmalen Wohnungen ist kein Platz für Bibliotheken. Da gehört das schicke Fixie an die Wand oder ein quadratmetergrosser Flachbildschirm für die Flachunterhaltung.

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  8. Weil an anderer Stelle keine Antwortmöglichkeit mehr besteht:
    Den Fransenkamm, den gab es bei Großmutter. Wie auch orientalische Teppiche mit Fransen. Und mir oblag die Aufgabe des Fransenkämmens, das gefiel mir recht gut, so eine Ordnung zu schaffen. Und mit dem dicken alten Rasierpinsel die Löwenbeine des Birnholztisches zu entstauben.
    Der Teppich zu Nyltest- und Nierentischzeiten war umkäntelt und besaß keine Fransen. Das Muster, auf schwarzem Grund geschlungene feinfarbige Kreise, könnte heute wieder in der neuesten Schöner Wohnen stehen.

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    • Ich könnte jetzt auch von Tapeten schreiben, mit Mustern wie sie auf Webteppichen zu sehen waren. Oder ergänzen mit Netzunterwäsche für Männer… Ich lasse es lieber ~~~~
      Nylon war die kunstseidene (chemische) Antwort auf echte japanische Seide. Nylon soll demzufolge die amiüberhebliche Abkürzung sein für : now you look, old nippon
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