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Wir sind richtig früh unterwegs heute, denn es geht über offenes Feld zwischen Flüssen, die alle in den Skadar See fliessen. Trotz der frühen Stunde ist es schon sehr warm. Der Gang durch die Felder weckt Kindheitserinnerungen. Die Gerüche der Felder, das Zirpen der Grillen. Feldsperlinge. Gewundene Wege, denen kein Baum weichen musste. In Jahrhunderten sind Menschen gewundene Wege gelaufen. Bäume geben Schatten.
Kurz vor Dodosi direkt am Fluss eine Kneipe. Prima für einen Kaffee und ein Glas Wasser. Der ungemein freundliche Wirt bedient uns schnell und gut. Dann steigt er kurzerhand in den Fluss und kümmert er sich um sein Wohlbefinden.
In Dodosi dann die spontane Idee, ein Boot zu mieten, um zum Kloster Kom zu fahren. Dieses Kloster ist auch in dem Dokumentarfilm von Arte zu sehen, den ich hier schon vor einiger Zeit empfahl. Die Fahrt dauerte lange, denn der Wasserstand des Sees sinkt in dieser Jahreszeit zunehmend und quer durch die Schilfflächen kann kein Boot fahren. Deshalb sucht sich der Käptn die schmalen freien Rinnen im See.
Das Kloster liegt einsam aber strategisch günstig. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert. Zur Zeit lebt ein Mönch alleine dort und betet seine Horen. Abgesehen von den Bauarbeitern, denn es wird zur Zeit renoviert. Der Aufstieg zum Kloster ist steinig und mittlerweile drückt die Hitze ganz ordentlich. Das alte Kirchlein ist modern umbaut. Wir bestaunen die erhaltenen Fresken aus dem 15. Jahrhundert, soweit sie die Zeiten überdauert haben.
Zuhause erst bemerken wir am leichten Kopfschmerz, dass wir der Sonne offensichtlich zu wenig Beachtung geschenkt haben.
Die Wiese ist der See? Bei höherem Wasserstand? Das find ich erstaunlich, in Portugal sehen ausgetrocknete Seen anders aus.
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Die „Wiese“ sieht von oben nur so aus wie eine solche. Es handelt sich dabei um eine dicht bewachsene Fläche von Schilf und Seerosen. Wenn der Wasserstand höher ist, zeigen sich in der grünen Fläche Fahrrinnen.
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Ich glaube, ich sollte Dich nächstes Jahr unbedingt mal besuchen. 😉
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Das könnten wir je nach Sonnenstichwahrscheinlichkeit strategisch planen. Wie stark soll er denn sein? Man gönnt sich ja nix 😛
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oh oh. Das mit den Kindheitserinnerungen kann ich verstehen. Das erste Bild sieht aus wie aus meinem Heimatdorf. Und der Geruch, jaa. Beim Lesen hatte ich ihn direkt in der Nase. Und Frösche gabs bei uns soviel, dass ich eine Phobie entwickelt habe, weil wir im Sommer immer barfuß laufen mussten und man öfters auf so einen Frosch trat. Würrgh.
Wunderschöne Bilder. Eine wunderschöne Wanderung. Und das nächste Mal setzt ne Mütze auf und bewaffnet Euch mit nem Fächer
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Das war die „nachhaltige Belehrung“ für Faulheit. Wir hatten bemerkt, dass wir die Hüte vergessen hatten, waren aber zu träge, nochmal in die Dunkelkammer zu steigen, um sie zu holen. Jetzt haben wir was gelernt 😉
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Ich finde das Foto ganz oben, das Vorletzte und Vorvorletzte als sehr friedvoll.
Momente für die Ewigkeit. Die Motive sind einfach, gleichzetig mit großer Aussagekraft und Wirkung.
Wenn du jung bist, bist du dynamisch und willst die Welt erobern.
Du kennst keine Grenzen. Selbst der Himmel kann dich nicht aufhalten.
Es kam der Tag, an dem mir bewusst wurde, dass das Leben endlich ist.
Seit mein Vater vor drei Jahren starb, ist nichts mehr, wie es war.
Als Willi Brandt starb, habe ich geheult. Sein Tod machte mir bewusst, dass mein Leben nicht nur von Verwandten und Freunden bestimmt ist.
Ich habe ihn vor Jahren live in Stuttgart erlebt.
Ein sehr freundlicher, sehr humorvoller, älterer Herr. Mit großem Talent und viel Fantasie, wenn's darum ging, in die Tasten zu greifen. Die Hammond B3 spielte niemand kunstvoller als er, da kann auch kein Emerson oder Auger anstinken.
Es gibt da draußen ein paar Menschen, die mir wichtig sind und denen meine Wertschätzung gilt, auch wenn ich sie nie persönlich kennen lernen konnte. Jon Lord gehörte dazu.
Die Einschläge kommen nicht mehr näher. Die Einschläge haben mich erreicht.
Schreiben soll helfen, hat mir irgendwer irgenwann gesagt. Stimmt nicht…
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Stimmt doch! Man kann natürlich auch konsequent fotografieren: am besten beides. Doppelt genäht hält besser 😉
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„konsequent fotografieren“ gefällt mir. Auch beides. 😉
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Angesichts der letzten von Herrn Ärmel veröffentlichten Artikel erweckt sich langsam bei mir der Eindruck, er wolle uns – die wir im verregneten, kühlen Deutschland verharren müssen – geradezu verhöhnen mit Berichten über Strand, Sonne, Hitze und das schöne Leben 😉 Und unsereiner stapft sonntagsmorgens im Juli bei 9° C und Dauerregen durch deutsche Wälder => http://hackentrick.wordpress.com/2012/07/17/buddha-im-odenwald/
Aber bitte mehr davon. So bekommen wir wenigstens eine kleine Vorstellung, wie sich ein schöner Sommer anfühlt! 🙂
Grüsse aus Frankfurt/M.
der Hackentrick
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Hallo Jazzy (Hackentrick) – „verhöhnen“? ich lese da ja so manches, aber verhöhnen ist neu 😉
Mitnichten habe ich derlei im Sinn…
btw: Deinen Odenwälder Ausflug werde ich mir genauer anschauen, ebenfalls das Projekt in der Halberstädter Burchard Kirche. Gratulation und vielen Dank dafür!
PS: Da wir unsere Blogs gegenseitig zu verfolgen scheinen, wie wärs mit einem beiderseitigen Hinweis in unseren Blog-Rolls?
solong – Herr Ärmel
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Nachtrag: was bei den heissen Temperaturen auch passieren kann, werde ich umgehend hier zeigen…da wären manche sicherlich gerne im sommerlich-kühlen Odenwald gewesen
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Das habe ich mir zwar gedacht, fand den Teppich allerdings zu dicht gewachsen, und dann die Bäume dazu, die nicht so aussehen als würden sie auf kleinen Inseln stehen, sehr faszinierend.
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@Herr Ärmel: Habe Deinen Blog in meine Blogliste aufgenommen…
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Dein Blog steht bei mir – so bin ich schneller bei dir am Ball 😉
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