Ansichtssachen (XVI)

Im Spätsommer wird der alte gusseiserne Bräter aus dem Keller geholt. Ein schweres Trumm. In diesem Jahr beginnt die Brätersaison mit dem Kochen von leckerem Latwersch. Die Alten sagten oftmals auch Latwerje zum Pflaumenmus. Eingedickt und fast schwarz muss das Mus sein. Wenig Zucker, Zimt und einige andere Zutaten.
Ich erinnere mich noch wie auf den Bauernhöfen in der Nachbarschaft Latwersch gekocht worden ist. Im grossen Kessel, in dem auch die Wäsche gekocht wurde und der Brei für die Schweine. Unvergessliche Bilder, die heutzutage nicht mal mehr in einem Freilichtmuseum erlebbar sind.

In einem der Nachbardörfer wird der Blues mit Texten im südhessischen Dialekt gespielt. Passend zum Quetscheschnippeln.

 

 

 

 

 

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Einerseits schade, andererseits jedoch…

Horsche: Aufgrund einer Empfehlung im famosen Blog des Herrn Hotfox: Muddy Waters – Folk Singer (1964).
Lesen: Zur Auffrischung über die Technik alter Fahrräder.
Essen & Trinken: Der erste Salat aus dem Garten, Nudeln aglio olio (eigenes Salbeiöl), trockener Primitivo.
Schaffe: Intermezzo mit alten Fahrrädern.
Gugge: Österreichischer Humor vom Besten: Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott (2010). Schallendes Gelächter garantiert!

Seit einigen Jahren warte ich auf eine erneute Aufführung von „Grimm – ein deutsches Märchen“. Die war auf den kommenden Freitag terminiert und fällt nun aus wegen der aktuellen Bestimmungen für Theater. Enttäuschung, ist ja klar. Aber das Gute an Ent-Täuschungen ist ja, dass sie den Blick dafür öffnen, was andernfalls garnicht erst gesehen worden wäre.

Der Jasmin draussen im Garten hat überlebt. Das war ihm im zeitigen Frühjahr nicht anzusehen. Im Gegenteil bot er einen mickrigen Anblick. Ein wohlüberlegter Standortwechsel ist ihm sichtlich gut bekommen und schon blüht er auf. Und duftet über die Massen.
Trotz des nächtlichen Eindringlings, haben ein paar Blüten der Federnelken sein Wüten überstanden. Und die duften nun ebenfalls mit einem betörenden Touch von Schokolade. Dieses Jahr scheint ein Rosenjahr zu sein. Hier im Garten erblühen mehrere hundert Knospen fast gleichzeitig und verwandeln die kleine Landschaft in ein wogendes Vielfarbenmeer.

Ein altes Lastenfahrrad bietet  eine angenehme Abwechslung zur mühseligen Arbeit am alten Fussboden. Komplette Zerlegung und Überholung zum Zwecke der späteren gewerbsmässigen Nutzung. (Mehr dazu vielleicht wenn es soweit sein wird).
Bei aller Reduktion bin selbst ich gegen Verführungen nicht gefeit. Ein altes blaues Fahrrad der Marke Bauer lief mir in die Ärmelgarage. Bis auf die Farbe gleicht es meinem Jugendfahrrad. Da werden alte Erinnerungen wach.
Und wenn es schon rund läuft, dann steht in einer fränkischen Stadt noch ein Bauer Sprint. Ein silberner Flitzer. Damals der Traum von uns Buben. Sein Besitzer war verstorben und die Erben woll(t)en das schöne Rad für eine Handvoll Euros verkaufen. Daraus wurde dann ein schöner Sonntagsausflug.
Zum Glück gibt es in der Nähe noch einen Fahrradladen, der zahlreiche alte Ersatzteile in den Schubladen hinter der Theke hat.
„Den Schlüssel für ein altes Speichenschloss? Haben Sie denn die Nummer?
„Ja, es ist ein Hebie, Nummer 433. Und für das Lastenrad suche ich die Nummer 315.“
Der Meister stellt die Schublade auf die Theke. Eine Wunderkiste. In einer Unterteilung befinden sich alte Schlösser, daneben sind in Drahtschlaufen die Schlüssel nach Nummern ordentlich aufgereiht.
„Hier haben wir ihn. 433.“
Weitersuchen, Ziffern murmeln. Schlüssel gleiten durch die flinken Finger.
„Nö, 315 habe ich nicht mehr. Ach hier, da ist ja noch ein 433er.“
„Den nehme ich gerne auch noch. So als Reserve.“

 

Abends in der Sommerküche. Wir nennen sie so. Es war der ehemalige Hundezwinger des Hauses. Nach zwei Seiten vom Drahtgeflecht befreit und die beiden anderen mit Winterjasmin bewachsen, ist es ein lauschiges Plätzchen geworden. Holz lagert zum Trocknen. Eingerichtet für die Zubereitung einfacher sommerlicher Speisen.
Derzeit laden wir abends gerne einen oder zwei Menschen zu einer kleinen hessischen Vesper ein. Mit gebührendem Abstand versteht sich. Bei den Gesprächen stellt sich heraus, dass fast alle Gäste materielle Einbussen hinnehmen müssen. (Beamte ausgenommen). Andererseits geniesst man die Ruhe, geradezu eine gewisse Beschaulichkeit schleicht in unsere Alltage. Kaum Fluglärm, fast angenehme Verkehrsverhältnisse.
Doch die Mehrheit der Menschen im Land wünscht sich offensichtlich zurück in die täglich zweimalige Stausteherei, um dann für zwei, drei Wochen im Jahr irgendwo hin zu fliegen. Der alltägliche Stress und die Hektik scheinen vielen zu fehlen. Ich verstehe es nicht.

Gestern vernahmen wir nach dem Abendessen ein auffälliges Rufen eines Vogels. Eher das zarte Schnarren eines Jungvogels, das von den Lockrufen der Alten beantwortet wurde. Wir wurden still, lauschten und beobachteten. Es war die Flugschule der Familie Gartenrotschwanz. Nur ein Junges? Eine ganze Weile flogen die drei auf die Dächer rund um den Garten und zuweilen auch zur Landung bei uns in den Garten. Ein Zeitchen später kam zu unserer Freude noch ein zweiter Jungvogel dazu. Seine Schwanzfedern waren noch sehr kurz. So glichen seine Flugversuche eher einem unbeholfenem Trudeln.
Vielleicht eine Stunde war vergangen und wir verliessen den Garten. Viele Gäste kommen gegen Abend, um hier zu trinken oder zu baden. Die Girlitze picken die Samen des verblühenden Rosmarinstrauchs. Insekten finden sich am Brunnen ein. Die Honigbienen bevorzugen die Borretschblüten.

Wo war ich stehengeblieben?
Ach ja, die Aufführung von „Grimm – ein deutsches Märchen“ wird leider ausfallen. Ob und eventuell wann die Aufführung nachgeholt werden wird, konnte die Dame vom Theater nicht sagen. Das ist bedauerlich. Aber wir haben hier ohnehin genug zu tun. Und die Lebensfreude heben diese Arbeiten auch.
Ich werde mich jetzt in der Werkstatt wieder dem Transportrad widmen.

 

Ich wünsche allen Besuchern, Lesern und Guggern eine erfreuliche Zeit. Machen Sie was draus.

 

 

 

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Fundstücke

Horsche: Leonard Cohen – Live at the Bowling Green, Wiesbaden, 3.9.2010 (mehr dazu im Text darunter)
Lesen: Keine Zeit und Energie.
Essen & Trinken: Prima Koteletts (unpaniert), weisses Brot, Hessenquell Landbier
Schaffe: Einen hundertvierzig Jahre alten Holzfussboden vom fürchterlichen Teppichboden befreien.
Gugge: Die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz hat sich einen virtuellen Rundgang zum Kriegsende vor 75 Jahren in Mainz einfallen lassen. Uns hat er Spass gemacht.

 

Das oben angezeigte Konzert konnte ich nicht besuchen. Ich hatte nicht das nötige Geld für ein Ticket. Kenner kennen Wiesbaden. Etepete halt. Kennen die Wilhelmstrasse. Und den „Bowling Green“, das meist vertrocknete Wiesenstück vor der Spielbank. Darin hat schon Herr Dostojewski sein Geld verspielt. Gut genug für Konzerte, die hunderte von Euro für eine Eintrittskarte kosten.

Eiscafés dürfen ihre kalten Zuckerkugeln verkaufen. Gartenwirtschaften hingegen bleiben weiterhin geschlossen. Auch für diese Betriebe liessen sich eingrenzende Regelungen festlegen. Was sind die Richtlinien, nach denen solche Entscheidungen getroffen werden. Welche treibenden Interessen stehen dahinter. Beim Profifussball ist die treibende Kraft offensichtlich.

Es gibt Expertenteams, die über ein Grundeinkommen sprechen, die mögliche Finanzierung dazu erörtern und die Höchstgrenzen dafür errechnen. Wo hingegen sind die Expertenteams, die ein moralisch vertretbares Höchsteinkommen berechnen angesichts der unhaltbaren, weltweiten Verteilung von unten nach oben.

Bestimmte Aspekte meines Lebens reflektierend und erinnernd, fiel mir auf, dass mir vergleichsweise viele Menschen einer bestimmten Berufsgruppe über Jahrzehnte sehr nahe waren. Diese Menschen sind mir in den beiden letzten Jahren abhanden gekommen. Irgendwie abgetaucht und verschwunden. Manche mit einem verqueren Abschiedsgruss. Die meisten aber schweigend. Als mir das letzthin nach einem Gespräch aufgefallen ist, stellte ich fest, dass ich bisher keine dieser Zeitgenossen wirklich vermisst habe.

Das Zeitalter der Sammeltassen hinter Glas scheint ebenso vergangen wie Häkeldeckchen auf dem Fernssehapparat. Drauf wetten würde ich aber nicht.

In der DDR wurden bei der schulischen Ausbildung die Kinder von Arbeitern und Bauern bevorzugt. So hörte sich das in der BRD an. Dass im östlichen Deutschland im Lauf der Zeit auch Veränderungen stattgefunden haben ist im westlichen Landesteil hingegen nur wenigen bekannt.
In der BRD wurde zu meiner Zeit ebenfalls ausgewählt. Wir mussten als kleine Gymnasiasten zum Schuljahresbeginn den neuen Lehrern unsere Adresse nennen. Im „Zweifelsfall“ (der Lehrer konnte die Adresse nicht zuordnen) auch den Beruf des Vaters. Wenn da ein Mitschüler die „falsche“ Adresse hatte oder der Vater den „falschen“ Beruf ausübte für das Gymnasium, hiess es meist: „Du, setz´ Dich mal in die Bank da hinten links.“ Diese Schüler waren spätestens zwei Schuljahre später dort, wo sie nach Meinung der traditionsbewussten Kollegen auch hingehörten.

Wie lange es dauern kann in einem Menschenleben, bis man etwas lernt. Oder eine Meinung korrgiert wird.
Ich dachte bis vor garnicht allzu langer Zeit, dass Vögel in Nestern leben. Dabei werden die Nester lediglich zur Brutzeit gebraucht. Wenn wir alle doch liebe Zeitgenossen hätten, die uns helfen, derlei Irrtümer zu korrigieren.

Das Leben geht weiter. Die Schulen haben wir hinter uns gelassen und die Sammeltassen. Das Grundeinkommen wird um des sozialen Friedens willen kommen. Und die Apfelweinwirtschaften werden auch wieder öffnen.
Und was mag aus diesem siebenjährigen Jungen inzwischen geworden sein?

 

Ich wünsche allen Besuchern, Lesern, Guggern und Horschern eine feine neue Woche.

 

(Einen Andy Warhol an der Wand hat fast jeder…)

 

 

 

 

Es geht immer weiter . . .

Horsche: David Bowie – PinUps [1973], David Bowie – Aladdin Sane [30th Anniversary Edition, 2003]
Lesen: Zwischendurch ein schneller Kriminalroman. Rolf Silber: Das Leben tobt! (Eichborn, 2001). Von diesem Autor habe ich bereits früher hier im Blog ein anderes Werk vorgestellt.
Essen & Trinken:
Schaffe: Tapeten abreissen und mir dabei manches denken, vorstellen und Innendampf ablassen.
Gugge: Ich habe die alten Filme von Rainer Werner Fassbinder wieder am Haken…

Wir stehen an dem Bächlein, das ein paar hundert Meter weiter in die Selz münden wird. Eine Hornisse scheint ins Wasser gefallen zu sein. Sie zappelt mitten im Bach an der Wasseroberfläche. Wir können ihr nicht helfen. Als sie fast auf unserer Höhe ist schiesst ein Frosch unterm verbergenden Ufergras hervor. Zwei, dreimal macht er die kräftigen Hinterbeine lang. Dann schnellt seine Zunge hervor und im Nu hat er die Hornisse verschluckt.

Im Frühjahr 2018 hat mir Eddi hier im Haus noch geholfen. Ein Fachmann, der sein Handwerk aus dem ff beherrschte. Kurze Zeit später bekam er eine ungünstige Diagnose.
Ich stand samstags nachmittags am Fenster, als ein Kombi in die Seitenstrasse einbog. Er hielt vor Eddis Haus. Ich war gerade dabei, einige Einstellungen mit einem Objektiv auszuprobieren. Hielt die Kamera mal gegen das Licht, mal in schattige Bereiche. Der Kombi hatte eine merkwürdige Verkleidung im Laderaum.
Ich setzte ein Tele auf das Gehäuse. Mal sehen, was da verkauft wird in der Nachbarschaft. Ich bin nicht neugierig, allenfalls hie und da interessiert. Da hat sich jemand seinen Kombi gediegen ausstatten lassen.
Ich nahm Einstellungen vor und drückte mehrmals den Auslöser. Beim letzten Bild trugen zwei Männer einen länglichen blauen Plastiksack aus dem Hof und luden ihn in den Kombi.
Doris, seine Frau ging weiterhin mit dem kleinen uralten Hund ihren täglichen Gang. Im Sommer letzten Jahres hat sie ihr Einfamilienhaus verkauft und am Ortsrand eine Eigentumswohnung erworben. In dem Haus sind seitdem junge Leute am Schaffen. Wir haben mit Doris über ihre Veränderung gesprochen. Besonders glücklich schien sie nicht. Aber es braucht alles seine Zeit bis man sich an das Neue gewöhnt hat.
Vor zwei Wochen habe ich Doris im Vorbeifahren gesehen. Sie drehte im alten Revier ihre Runde. Der Hund schien noch altersschwächer. Vor einer Woche hörte ich, sie läge im Krankenhaus. Und gestern rann ihr Stundenglas aus. Ich werde sie auf ihrer letzten Fahrt begleiten.

Im Garten lagert viel Feuerholz. Das entdecken die Holzbienen für sich. Mit ihren mächtigen Kauwerkzeugen beissen sie sich im gesägten Holz vorwärts. Mit den Hinterbeinen kehren sie das Sägemehl aus den Gängen. Jetzt ist die Zeit der Paarung. Die weiblichen Holzbienen beissen kleine Nisthöhlen. Dort legen sie jeweils ein Ei ab und geben anschliessend einen sehr zähen Pollen dazu. Über den Winter entwickeln sich die Larven und ernähren sich von dem Pollen. Im Frühjahr frisst sich die junge Holzbiene durch das Holzstück ins Freie.
Holzbienen sind lustig zu beobachten. Sie sind überaus friedlich. Sie stechen nur im äussersten Notfall. Ursprünglich bewohnen sie Südeuropa. Mit unseren zunehmend milderen Wintern wandern sie weiter nach Norden. Im Süden Deutschland kommen sie seit etwa 20 Jahren vor. Derzeit verläuft die nördliche Grenze der Verbreitung ungefähr von Münster über Hannover nach Berlin.
Wo haben diese wunderschönen, blau schimmernden Bienen gelernt, solche exakten kreisrunden Löcher zu bohren?

 

Ich wünsche allen Besuchern, Lesern und Guggern Antworten auf ihre drängensten Fragen.

(Photograhien OoC – anklicken vergrössert)

 

 

Bei aller Reduktion – am Ende bleibt immer was übrig

Musik: Alexis Korner – CCS 1 [1970]
Lektüre: Auf jeden Fall keine Zeitungen
Essen & Trinken: Bratwürste, Rohkostsalat, knuspriges Brot, frisch abgefüllter Apfelwein sauergespritzt (Süssgepritzt? -Nein danke!)
Arbeit: Weiterhin an der Abrissbar hämmern
Film: Doku auf arte.tv – Dick, dicker, fettes Geld. Und danach zur Erholung ebenfalls auf arte.tv – Patina Paradiese

Wie das wohl werden wird wenn der Virus vorbei ist ?
Ob es nach dem Corona wieder so wird wie früher ?

So wirds bestimmt nicht mehr werden wie noch im letzten Jahr …

Wie der Volksmund halt so spricht. Mir kommt er dann vor, wie die Kläranlagen der Medien.
In den letzten dreissig Jahren bin ich dreizehnmal umgezogen. Im Schnitt alle drei Jahre. Auf drei Kontinenten. Es gab zwar sichere Eckdaten (mit Ausnahme von Libyen) aber alles andere war mehr oder weniger ungewiss. In welcher Umgebung werde ich eine Wohnung finden, wie werden die Nachbarn und wie neuen die Kollegen sein, wie wird die kulturelle Mentalität meinen Alltag beeinflussen. Ich habe dabei gelernt, mit meinen Vorstellungen sparsamer zu sein. Und offener für das, was auf mich zukommt. Dann lässt sich vieles einfacher nehmen und leben.

Wichtiger als ein vorgebundenes Mundtuch erscheint mir zur Zeit die geistige Hygiene. Die steuert bekanntlich  unsere seelischen Prozesse. Und die Seele tobt sich in unseren Körpern aus. Falls man den Fachleuten der Psychosomatik glauben mag.

Was nützen also die derzeit häufig gestellten Fragen:
„Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich: Leben ist immer Lebensgefährlich.“

Soweit Erich Kästner. Meine Erfahrung ist, dass egal was kommt, sich auch immer neue Möglichkeiten auftun. Für Menschen, die offenen Auges hinsehen.

 

Ich wünsche allen Besuchern, Lesern und Guggern einen prächtigen Sonntag 

 

Manche Schönheit zeigt sich erst im Vergehen

 

Zerstörte Pflanzen und Nichtwissen

Musik: Kettcar – …und das geht so / Live (2019).
Lektüre: Auf der Spur nach Kindheitsprägungen. Josephine Siebe : Kasperles Abenteuer in der Stadt.
Essen & Trinken: Gebratene Maultaschen. Hessenquell Landbier, Leitungswasser.
Arbeit: Recherchen und Überlegungen zum Erwerb eines Volvo P210. Mein Alter passt dazu…
Film: In der Mdr.de Mediathek gibts einige Dokus zu Umgebindehäusern. Ach, wenn ich jünger wär´…

Immer wieder morgens die Verwüstungen im Garten. Mal traf es den Borretsch. Dann ein Nest von Nelken. Und hier oder dort. Scheinbar wahllos. Seit zwei Wochen legen wir abends Wingertknorzen zum Schutz unserer jungen Stauden und Blumen aus. Und heute Morgen sah es wirklich schlimm aus.
Nachts tobte die Zerstörung. Riss wunderbar duftende Nelken aus. Die Triebe der Stockrosen waren abgeknickt. Der junge Lavendel war bis ins Holz zerrissen und zerbissen. Wir waren ziemlich traurig beim Anblick der Zerstörung. Wir wissen nicht, wie das nächtens geschieht. Den kein Tier zerstört um der Zerstörung willen. Nur Menschen sind dazu imstande. Die Hälfte menschlicher Erfindungen ermöglichen Aufbauleistungen. Und die andere Hälfte der Erfindungen dient der Zerstörung.

Wir spekulieren. Ists eine Katze. Wars ein Marder. Neuerdings tippen wir auf das Werk einer Ratte. Wir suchen nach Spuren. Suchen Markierungen. Wir wissen nichts.

 

Auch in der momentanen Situation ists nicht anders. Wir wissen nichts. Ich bins leid mit Nachbarn zu diskutieren. Diskussionen ohne Wissen sind Gelaber. Als wir uns darüber austauschten, stellten wir fest, dass eigentlich niemand etwas genaueres weiss.
Also machte ich mir eine Aufstellung über die Fakten, die ich weiss.
Ich weiss, dass wir in einer Ausnahmesituation leben.
Ich weiss, dass massiv in unsere Grundrechte eingegriffen worden ist, ohne dass eine parlamentarische Diskkussion darüber stattgefunden hätte.
Ich weiss, dass in anderen Ländern die Grundrechte noch weiter eingeschränkt worden sind.
Ich weiss, dass manche Menschen in ihrem zukünftigen wirtschaftlichen Handeln extrem gefährdet sind.
Ich weiss, dass Gesundbeter und Wahrsager die breite Masse verunsichern mit ihren „Analysen“.
Ich weiss, dass ich mich dummschwätzen lassen werde.
Ich weiss, dass Donald Trump der WHO (Weltgesundheitsorganisation der UN) die Beiträge kürzen will (Zum erstenmal sammelt der Mann Pluspunkte bei mir).
Ich weiss, dass wir mit vielen Fakten im Unklaren gelassen werden (gehalten werden?).

Viel mehr weiss ich nicht. Manches ahne ich. Manches denke ich mir.
Wie die Bill Gates Stiftung arbeitet habe ich seinerzeit in der sogenannten Dritten Welt selbst erfahren. Oder kennen Sie einen reichen USAmerikaner, der am langen Ende nicht an Profit und Macht denkt?
Wohin die WHO inzwischen verkommen ist, davon habe ich während meiner Aufenthalte in der sogenannten Dritten Welt manches gehört. Eine Organisation, die geschaffen wurde, um die Gesundheitssysteme in ärmeren Ländern zu verbessern, ist inzwischen in die Klauen des Grossen Geldes und anderer zweilichtigen Interessen geraten.

Entgegen meiner Gewohnheit, lustige Filmchen, satirische Bildchen oder irgendwelche Links weiterzuverteilen, präsentiere ich Ihnen hier zwei Links. Einer folgt Informationen zur WHO und der Bill & Melinda Gates Stiftung. Der zweite Link führt zu einem Leserbrief eines deutschen Arztes. Die jeweiligen Lesezeiten sind ziemlich kurz. Schauen Sie mal rein. Ich wünsche Ihnen danach fruchtbringende Fragen. Lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen. Wir wissen zwar nichts, können aber dazulernen. Das ist unser Vorteil gegenüber den Marktschreiern in den Medien.

Im Deutschlandfunk geht es um die Gates-Stiftung und die WHO: https://www.deutschlandfunkkultur.de/unabhaengigkeit-der-weltgesundheitsorganisation-gefaehrdet.976.de.html?dram:article_id=423076

Der Leserbrief eines Arztes im „Mannheimer Morgen“ hat mir imponiert: https://www.morgenweb.de/schwetzinger-zeitung_artikel,-leserbrief-sterblichkeit-wie-bei-der-influenza-_arid,1625390.html?utm_source=daily_newsletter

Ich werde es heute machen, wie es schon die Alten machten. Ich werde als Mann in unserem Garten mein Revier markieren.

 

Ich wünsche allen Besuchern und Lesern ein feierliches Osterwochenende

 

 

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